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Angelikahöhe Innenraum (c) Lukas Hämmerle
Café Angelikahöhe in Schwarzenberg

Wie zu Hause

TEXT: Renate Breuß und Marina Hämmerle

Schwarzenberg wäre nicht Schwarzenberg, läge es nicht als historisch wichtiger Knotenpunkt auf der Nord-Süd-Handelsroute der Alpen. Seit Jahrhunderten ein umtriebiges Dorf, geprägt von stattlichen Gasthöfen, der barocken Kirche und den satten Wiesen dazwischen, wird es aufgeladen durch erneuerungsfreudige Wirte und die Schubertiade, das internationale Klassik- Festival. Es ist nicht nur Heimatort von Angelika Kauffmanns Vater, der renommierten Malerin des Klassizismus und Muse vieler berühmter Zeitgenossen, sondern auch von Gabi Innfeld, der Wirtin im Café Angelikahöhe.

Angelikahöhe Schwarzenberg Kaffee (c) Lukas Hämmerle
Angelikahöhe Schwarzenberg Interior (c) Lukas Hämmerle

Kuriosum an der Geschichte dieses Lokals ist, dass es vom Handwerk zum Gastgeben fand – der Hausbesitzer und ehemalige Herrenschneider bewirtete seine Kunden beim Maßnehmen der Trachten mit Selbstgebackenem, er sattelte schließlich um und eröffnete im ehemaligen Atelier das Café Angelikahöhe. Seit Kindesbeinen an dort wie zu Hause waren Gabi Innfeld und ihre Schwestern – sie halfen beim Kinderhüten, in der Küche und im Service. Nach einigen Jahren Leerstand übernimmt sie 2008 das Café, engagiert mit Michael Ohneberg den passenden Architekten und innerhalb von zwei Monaten wird mit tatkräftiger Unterstützung aus dem handwerksversierten Familienkreis das neue Ambiente im gemeinsamen Kraftakt geschaffen.

Angelikahöhe Kuchen (c) Lukas Hämmerle
Angelikahöhe Schwarzenberg (c) Lukas Hämmerle
Angelikahöhe Schwarzenberg Außenansicht (c) Lukas Hämmerle
Angelikahöhe Kaffee (c) Lukas Hämmerle
Angelikahöhe innen (c) Lukas Hämmerle

Die Holz-getäfelten Bregenzerwälder Gaststuben sind Kulturgut, sie verkörpern Geborgenheit und zelebriertes Gastgeben. Genau diese Qualitäten finden sich im renovierten „Angelikahöhe“ wieder. Typologisch gesehen entspricht das beliebte Kaffeehaus zwar nicht der Stube, Details, Mobiliar und Oberflächen wurden allerdings mit der gleichen Achtsamkeit ins Zeitgenössische übersetzt wie bei historischen Vorbildern. Drei Bereiche laden die bunte Mischung an heimisch-internationalen Stammgästen und solchen, die es werden könnten, ein, das Tortensortiment zu verkosten: dem Dorf zugewandt und hell der Eingangsbereich, informell und leger die Sitzgelegenheit bei der Bar, intim und gediegen die Stube im Hausinneren.

Käsesahnetorte mit Meringue, saisonale Obstkuchen, Variationen an Schoko- und Nusstorten, sowie die hochgeschätzte Himbeerroulade, sie alle basieren auf überlieferten Hausrezepten und guten Zutaten. So findet jeder Gusto das seine, die exklusive italienische Kaffeeröstung komplettiert das Geschmackserlebnis. Neben kleinen Tagesgerichten lockt das unkomplizierte Frühstück zum Einkehrschwung. Auch hier fühlt es sich an wie bei Muttern; es kommt auf den Tisch, was der Vorratskeller zu bieten hat – bestes Hausgemachtes und Regionales.

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