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Bangs-Matschels Iris-Blüte © Martin Vogel / Vorarlberg Tourismus
Europaschutzgebiet Bangs-Matschels

Ein blau-lila Blütenmeer

Ein Naturschauspiel, das erhalten bleiben soll......Hier bitte äußerst vorsichtig unterwegs sein, um seltene Tierarten und Pflanzen zu schützen!

Noch vor wenigen Jahrzehnten zog sich über die Riedwiesen im Rheintal im Frühsommer ein leuchtendes violettes Band durch die Blüten von Millionen Sibirischen Schwertlilien (Iris). Durch den steigenden Flächenverlust und die intensivere Nutzung vieler Gebiete finden sich heute nur noch Reste dieses einstigen Blütenmeers in Vorarlberg. Ein besonderes eindrucksvollen Vorkommen findet sich noch im Europaschutzgebiet Bangs-Matschels in Feldkirch. Neben den wunderschönen Schwertlilien bietet dieses Schutzgebiet im Dreiländereck zwischen Alpenrhein und Ill wertvollen Lebensraum für zahlreiche seltene Schmetterlinge, Reptilien, Amphibien und einige der seltensten Vogelarten Österreichs. Aus diesem Grund ist es hier besonders wichtig, dass wir äußerst vorsichtig im Gebiet unterwegs sind. Zu Fuß oder auf dem Fahrrad lassen sich die Besonderheiten aus der Tier- und Pflanzenwelt von den Wegen aus bestens genießen.

Die Rundwanderung startet beim Gasthaus Stern in Bangs, das auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt Feldkirch im Viertelstundentakt erreichbar ist. Vom Gasthaus führt der Weg zunächst rechtshaltend hinein ins Schutzgebiet. Nachdem ein kleines Waldstück durchquert wird öffnet sich linkerhand schon die ersten „Schwertlilienwiese“. Mit einer Gesamtfläche von knapp 80 ha werden diese Riedwiesen heute noch traditionell als Streuewiesen bewirtschaftet. Diese extensive Form der landwirtschaftlichen Nutzung wird durch eine einmalige Mahd im Herbst umgesetzt. Das Mahdgut wird als Einstreu in den Stallungen verwendet, wovon sich die Bezeichnung als „Streuewiesen“ ableiten lässt.
Diese Streuewiesen sind in den immer stärker genutzten Tallagen eine der letzten Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Der Weg führt weiter abwechselnd zwischen Auwald-, Nutzwald und Wiesenflächen bis hinaus an den Illspitz. Neben der Schwertlilie finden wir entlang des Weges auch Sumpf-Gladiolen oder den Duft-Lauch. Ganz besondere Tierarten sind die bodenbrütenden Vögel wie der Wachtelkönig, das Braunkehlchen oder einer der seltensten Schmetterlinge Österreichs, das Moorwiesenvögelchen, das hier im Europaschutzgebiet Bangs-Matschels eines von nur zwei Vorkommen in ganz Österreich aufweist.

Unterried Sibirische Schwertlilie (c) RM Europaschutzgebiete
Unterried Ornith Begehung (c) RM Europaschutzgebiete

Wichtig ist im gesamten Schutzgebiet, dass nicht abseits der beschilderten Wege und Straßen gegangen wird und die Streuewiesen im Schutzgebiet zwischen 15. März und 15. September nicht betreten (auch nicht für ein tolles Foto J ) werden dürfen. Wenn Hunde dabei sind, ist bitte unbedingt darauf zu achten, dass diese zu jeder Zeit an der Leine zu führen sind. Denn für die seltenen, bodenbrütenden Vogelarten im Gebiet stellen freilaufende Hunde eine große Gefahr und einen hohen Stressfaktor dar. Wenn wir diese Punkte beachten, dann lassen sich die Schönheiten in diesem ganz speziellen Gebiet in voller Pracht genießen.

Bequem mobil: Der Stadtbus 404 fährt viertelstündlich vom Bahnhof Feldkirch zur Haltestelle Feldkirch Bangs, Gasthaus Stern. Bei der Kapelle in der Nähe vom Gasthof Stern gibt es nur wenige Parkplätze. Wir empfehlen eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Unterried Irisblüte (c) RM Europaschutzgebiete
Braunkehlchen Drosseln (c) Heinz Bänninger

Sibirische Schwertlilie

Braunkehlchen

das blau-lila Blütenmeer

Europaschutzgebiet Bangs-Matschels

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