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Blumenwiese mit Panuelerkopf, Frühling © Helmut Düringer / Vorarlberg Tourismus

Vorarlberg: Bewegte Vielfalt

Datum 01.03.2024:

Mit einer Fläche von rund 2.600 km² ist Vorarlberg gerade einmal so groß wie das Saarland oder wie Luxemburg. Auf diesem relativ kleinen Raum zeigt sich eine erstaunliche Landschaftsvielfalt: vom mediterran anmutenden Ufer des Bodensees über weite Ebenen, Moore und Wälder bis hinauf zu den vergletscherten Dreitausendern. So vielfältig wie die Landschaften sind die Möglichkeiten, die Natur aktiv zu erleben.

Vorarlberg ist Alpenidylle, florierender Wirtschaftsraum, pulsierendes Kulturzentrum und Vorbild in Sachen zeitgenössischer Architektur. Mit einem ausgeprägten Faible für Gegensätzliches und Eigenarten. „Hier legt die Natur, auf engstem Raum und deutlicher als anderswo, ihre Baupläne offen zutage“ schrieb Heinz Scheibenpflug 1971 in einer Vorarlberg-Ausgabe des Merian-Magazins. Die Gründe sind vor allem geologischer Natur: Durch Vorarlberg verläuft die europäische Wasserscheide zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer. Das Vorarlberger Rheintal bildet die Grenze zwischen den West- und den Ostalpen. Das verleiht der Landschaft ihren besonderen Reiz: „mehr Wiesengrün, mehr Alpböden und eine bewegtere Gipfelflur“, um wiederum Heinz Scheibenpflug zu zitieren.

Wasser, Moore und Wälder

Seen, Flüsse – in Summe zählt das Land rund 4.000 Fließgewässer, Moorlandschaften und Wälder spenden in der warmen Jahreszeit in allen Höhenlagen Erfrischung. Am Bodensee, im international bedeutenden Naturschutzgebiet Rheindelta, prägen Streuwiesen, Schilf und Sandstrände das Landschaftsbild. Pflanzen aller Art sprießen in den Mooren, zum Beispiel in Krumbach im Bregenzerwald, im Kleinwalsertal und rund um den malerischen Wiegensee im Montafon. Auf rund einem Drittel der Landesfläche wachsen Wälder, zum großen Teil nachhaltig bewirtschaftete Mischwälder. Sie erfüllen viele wertvolle Funktionen. Aus den Wäldern stammt auch das Holz, das innovative Handwerker:innen für den Bau von Möbeln und Häusern verwenden.

Berge, Täler und Alpen

Ein munteres Auf und Ab zeigt sich in der Bergwelt Vorarlbergs. Zwei Drittel des Landes liegen über 1.000 Meter hoch, etwa 700 Gipfel erheben sich in Vorarlberg. Dazwischen erstrecken sich weite Täler wie das Rheintal und der Walgau oder Hochebenen, die in allen Landesteilen zu finden sind.

Wer einen Blick für Geologie hat, wird in Vorarlberg zahlreiche Gesteinszonen erkennen. Durch den Nordosten des Landes zieht sich eine Kette von Nagelfluhgestein. Den Besonderheiten dieses Naturraums widmet sich der Naturpark Nagelfluhkette. Gegen Süden zu folgen Bänder von Helveticum, Flysch, ostalpinem und kristallinem Gestein. Außergewöhnliche Gesteinsformationen sehen Wandernde zum Beispiel am Quelltuff-Weg in Lingenau im Bregenzerwald, wo sich Sinterterrassen gebildet haben. Tiefe, mit Alpenblumen bewachsene Dolinen zeigen sich in den „Gipslöchern“ bei Oberlech.

Das Zusammenspiel von Fels und Wasser ist bei Wanderungen durch Schluchten am besten erlebbar. Zu den eindrucksvollsten zählen die Rappenlochschlucht bei Dornbirn und die Breitachklamm im Kleinwalsertal.

Auffallend gepflegt präsentiert sich die Kulturlandschaft in den bergigen Regionen. Einen wichtigen Beitrag leisten die bäuerlichen Familienbetriebe: Bis heute praktizieren viele von ihnen die dreistufige Bewirtschaftung der Weiden. Vom Tal ziehen Menschen und Tiere im Frühjahr aufs Vorsäß oder Maisäß, im Hochsommer auf die Hochalpe, im Herbst stufenweise zurück ins Tal. Einige Alpen sind zugleich Sennalpen. Hier entstehen der bekannte Vorarlberger Alpkäse und, im Montafon, der „Sura Käs“, ein würziger Magerkäse. Viele Alpen sind im Sommer bewirtschaftet und beliebte Wanderziele.

Schützenswerte Naturräume

Dem Naturschutz kommt in einem so kleinen Land wie Vorarlberg eine besonders große Bedeutung zu. Zahlreiche Europa-, Natur- und Pflanzenschutzgebiete, der Biosphärenpark Großes Walsertal und der Naturpark Nagelfluhkette bis hin zu Ruhezonen tragen dazu bei, Naturschätze zu erhalten. „Respektiere deine Grenzen“ lautet der Aufruf an alle, die in der Natur unterwegs sind. Gemeint ist damit, Schutzräume zu berücksichtigen, sich sorgsam zu verhalten und zur Pflege beizutragen – zum Beispiel keinen Müll zu hinterlassen.

Im eigenen Rhythmus wandern

Vorarlbergs Naturvielfalt lässt sich auf vielseitige Weise erkunden und erleben. Im Sommer zählt Wandern zu den bevorzugten Aktivitäten. Rad-, Mountainbike- und E-Bikewege gibt es in großer Zahl. Wer es abenteuerlicher bevorzugt, versucht sich im Klettern, Paragleiten, Canyoning oder Rafting.

Zu den Wanderspezialitäten zählen Themenwege, die mehr über die Natur und Lebenskultur erzählen. Einige von ihnen sind künstlerisch gestaltet, zum Beispiel die Georunde Rindberg im Bregenzerwald, wo „schiefe“ Installationen erstaunen oder der „Grüne Ring“ in Lech Zürs am Arlberg, auf dem eine literarische Wanderkarte Entdeckungsfreudige begleitet. In mehreren Regionen führen kulinarische Wanderungen von Mahlzeit zu Mahlzeit. Mehr über die Käsekultur erfahren Wanderer bei Besuchen auf Alpen. Die unterschiedlichen Naturräume von Silvretta, Rätikon, Verwall und dem Tal selbst macht das „Alpenmosaik Montafon“ erlebbar. Eindrucksvoll schöne Landschaften beeindrucken Weitwanderer entlang des Lechwegs und auf der Montafoner Hüttenrunde.

An Familien ist selbstverständlich auch gedacht: In die Geheimnisse der Natur weiht der interaktive Natursprünge-Weg im Brandnertal ein. Große Abenteuer erleben kleine Naturforscher:innen auf speziellen Wegen im Kleinwalsertal.

Einige Gipfel sind mit Bergbahnen erschlossen. In manchen Regionen sind Bergbahnfahrten mit der regionalen Gästekarte oder einen regionalen Inclusive-Card zum Nulltarif möglich. In anderen Regionen gibt es die Gästekarte zum vorteilhaften Pauschalpreis.

Drauf los radeln

An den Ufern des Bodensees, in den Ebenen von Rheintal und Walgau, in den Bergtälern: Das Radwegenetz ist bestens ausgebaut. Im bergigen Land stehen darüber hinaus zahlreiche Mountainbike- und E-Bike-Routen zur Wahl. Zum Üben bieten sich Bikeparks an, zum Beispiel der Bikepark Brandnertal. Geführte Mountainbike- und E-Bike-Touren werden vielerorts angeboten.

Neues ausprobieren

So gut wie alle Sommer- und Bergsportarten lassen sich in Vorarlberg praktizieren oder ausprobieren. Das Revier für Surfer und SUP-Boarder ist der Bodensee. Lauffreudige und Trailrunner:innen finden schöne Strecken und können an Laufbewerben teilnehmen. Wer klettern möchte, erklimmt Felswände und Steige. Beliebt, vor allem bei Familien, sind Waldseilparks. Mit mehreren Attraktionen – vom Waldrutschenpark bis zum Alpine Coaster – punktet der Erlebnisberg Golm im Montafon. Versuchen kann man sich auch im Paragleiten, Rafting und Canyoning. Oder, wenn man es ruhiger bevorzugt, im Bogenschießen, Golfen und Fischen bzw. Fliegenfischen.

 

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