C FIS Skimuseum Damüls © Katrin Preuss / Vorarlberg Tourismus
Ein junger Mann aus Bregenz, Viktor Sohm, und Pfarrer Johann Müller aus Warth waren die ersten Vorarlberger, die vor über 100 Jahren mit dem Skifahren experimentierten. Schon bald fand die Kunst des Skifahrens viele weitere Begeisterte. Innovative Köpfe aus Vorarlberg feilen bis heute an der Fahr- und Skitechnik. Mehr über die Pioniere und ihre Leistungen thematisieren besondere Orte und Museen.
Im Jahr 1906 veranstaltete Viktor Sohm, der aus Bregenz stammte, den ersten Gäste-Skikurs der Welt in Zürs am Arlberg. Neben Einheimischen war auch ein Gast aus St. Gallen (CH) mit dabei. Skifahren war zu jener Zeit um einiges beschwerlicher als heute. Zum einen gab es noch keine Skilifte, zum anderen war das Fahren mit den langen Holzskiern eine Herausforderung. Heute zählt Lech Zürs am Arlberg zu den Top-Skigebieten der Welt und liegt mitten in der größten zusammenhängenden Skiregion Österreichs.
Das Bödele, oberhalb von Dornbirn bzw. Schwarzenberg gelegen, zählt zu jenen Orten in Vorarlberg, wo schon früh Skifahrer:innen unterwegs waren. Hier ging im Jahr 1907 die erste mit einem Motor betriebene „Aufstiegshilfe“ in Betrieb, ein Schlitten, der nach oben gezogen wurde. Der erste Schlepplift, wie wir ihn heute kennen, war ab 1937 in Zürs am Arlberg in Betrieb. Der erste Sessellift eröffnete 1947 in Tschagguns im Montafon.
In den 1890er Jahren ließ sich Pfarrer Johann Müller, der in Warth tätig war, aus Schweden Ski schicken, um im alpinen Gelände am Hochtannberg und Arlberg besser und schneller unterwegs sein zu können. Die Geschichte erzählt, dass er anfangs in der Nacht übte, um nicht ausgelacht zu werden. Heute erinnert die geführte „Pfarrer Müller“-Skitour von Warth nach Lech Zürs am Arlberg an den einstigen Ski-Pionier.
Ob in Österreich oder sonst wo auf der Welt: In Ski- und Wanderregionen, aber auch in Städten, sind Seilbahnen, Gondelbahnen und Sessellifte aus dem Hause Doppelmayr im Einsatz. Das 1893 gegründete Unternehmen, damals auf Werkzeugbau und Reparaturen spezialisiert, hat seinen Sitz in Wolfurt in Vorarlberg. Der Marktführer im Seilbahnbau hat auch so manche Innovation entwickelt. Neben technischen Neuerungen finden Skifahrer vor allem die beheizbaren Sesselliftsitze höchst angenehm.
Wie sahen Ski, Bindungen, Schuhe und Stöcke früher aus? Wie hat sich die Skiausrüstung entwickelt und wer waren die Pioniere? Antworten und sehenswerte Erinnerungsstücke finden Interessierte in kleinen, feinen Skimuseen. Zum Beispiel im FIS-Skimuseum im Pfarrhof Damüls, das sich der Geschichte des Skifahrens und des Ski-Rennsports widmet. Eine kleine Sammlung beherbergt auch das Skimuseum im Walserhaus im Kleinwalsertal. Im Skigebiet Ski Arlberg trifft man zudem in der HALL of FAME bei der Bergstation der Flexen- und Trittkopfbahn I auf Ski-Pioniere und Stars aus Sport und Film des Arlbergs.
Früher gab es in Vorarlberg einige Betriebe, die Skier herstellten. Eines hat die Jahrzehnte überdauert: Kästle, gegründet von Anton Kästle. Er präsentierte 1929 den ersten Ski aus Eschenholz, den „Arlberg Ski“. Später fuhren Weltcup- und Olympiasieger auf Kästle-Skiern, unter anderem Toni Sailer, Pirmin Zurbriggen und Anita Wachter. Mehr über Kästle erzählt das Kästle-Museum in Lech Zürs am Arlberg. Seit der Gründung im Jahr 1950 hat übrigens auch Head einen Standort in Vorarlberg.
