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Sonnenuntergang auf der Bärguntalpe © Dietmar Denger - Vorarlberg Tourismus
Unzählige Wandermöglichkeiten im Kleinwalsertal

Es geht bergauf!

Raufkommen, um runterzukommen: Im Kleinwalsertal ist das dank zahlreicher Wander- und Klettermöglichkeiten bestens möglich.

TEXT: CHRISTIAN HAAS

Angesichts von mehr als 185 Wanderwegekilometern findet im Kleinwalsertal jeder seinen Weg. Dafür sorgen nicht zuletzt die geführten Tages- und Mehrtagestouren der weit über die Grenzen des Tals bekannten Bergschule Kleinwalsertal. Wer allein aufbrechen will, der bekommt multimediale Schützenhilfe von der Online-Tourensuche auf www.kleinwalsertal.com. Dieses Tool sortiert nicht nur nach Nordic-Walking-, Trailrunning-, Themen-, Gipfel- und anderen Wegen, sondern unterscheidet auch nach Streckenlänge, Schwierigkeitsgrad und Lage und ermittelt so rasch die individuell beste Tour. Wer hoch hinaus will, hier ein paar Tipps: die Käsewanderung auf die Mittelalpe, der Aufstieg zur „Schwarzwasserhütte“ samt Besuch der landschaftlich einmalig gelegenen und zu Recht unter Landschaftsschutz stehenden Alpe Melköde oder die Tour zum botanisch überaus interessanten und auf knapp 2.000 Meter Höhe gelegenen Gottesackerplateau.

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Mit Bergführer Ernst Haller am Gottesacker

Ein Panorama zum Niederknien
Richtig ackern, das können Bergsteiger hier auch. Etwa bei der Acht-Stunden-Tour zum höchsten Berg des Kleinwalsertals, dem 2.533 Meter hohen Großen Widderstein. Der durch felsiges Gelände führende und entsprechende Trittsicherheit und Schwindelfreiheit abverlangende Gipfelanstieg lohnt allein der göttlichen Aussicht wegen. Bei gutem Wetter reicht der Blick vom Karwendel zum Wetterstein, von den Ötztaler zu den Zillertaler Alpen, und von der Silvretta samt Piz Buin bis hin zum Bodensee und in den Schwarzwald. Das dürfte echten Profikletterern freilich auch gefallen, mehr aber noch tun das die vorhandenen Hochgebirgstouren – wie der Zweiländer-Klettersteig. Über eine Länge von 500 Metern in der senkrechten Wand fordern steile Aufschwünge, Quergänge mit atemberaubenden Tiefblicken, eine Seilbrücke und anspruchsvolle Kletterpassagen sowohl Kondition als auch die richtige Technik. Wer diesbezüglich noch etwas Nachhilfe benötigt, der bekommt diese erneut von den Profis der Bergschule, die hier im Sommer mehrmals wöchentlich Führungen anbieten.

Käsekeller, Stutzalpe, Kleinwalsertal (c) Dietmar Denger / Vorarlberg Tourimus
Panorama Walmendingerhorn, Alpenrosen (c) Dominik Berchtold _ Kleinwalsertal Tourismus eGen

Intensive Outdoor-Erlebnisse liegen beim Kleinwalsertal in der Natur der Sache: An drei Seiten wird das Hochtal von rund 30 Gipfeln umrahmt.

Für alle Sinne
Doch egal, welcher Pfad auch eingeschlagen wird, eines lässt sich immer finden: eine gemütliche Einkehr, etwa auf einer der vielen Sennalpen. In dieser Dichte einmalig, gewähren sie ungewohnte Einblicke in die traditionelle Käseherstellung und eröffnen zudem die Möglichkeit, die heimischen Produkte frisch zu kaufen oder am besten gleich vor Ort zu verspeisen. Ein echtes Original stellt etwa die Ende 1700 erbaute „Alpsennerei Stutzalpe“ auf dem Weg zum Walmendingerhorn dar.

Spätestens bei der Verkostung von Waldbeerenjoghurt, Bergkäse und Romadour dürfte dann jedem klar werden, dass das Kleinwalsertal Urlaubsgenuss für jeden Geschmack bietet – und für alle Sinne. Dazu gehören nicht zuletzt auch die akustischen Erlebnisse – etwa bei einem Open-Air-Konzert beim Internationalen Alphornfestival (Termin 2022: 7.–11. September) – und die optischen. Wobei sich nun trefflich streiten lässt, was schöner ist: die grandiose Natur, die jahrhundertealten rustikalen Walserhäuser oder die extrem aufwendigen Trachtenkronen, die von den unverheirateten Mädchen des Tals stolz zur Schau getragen werden.

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