Stadttouren

Immer der Kunst nach – Vom Marktplatz zum Krankenhaus

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Schwierigkeit: leicht
Kondition:

Erlebnis:

Landschaft:

  • Höhenprofil

    Immer der Kunst nach

    Vom Marktplatz zum Krankenhaus


    Marktstraße 49 – Klosterkirche St. Josef – Kirchenfenster

    Manfred Egender: Kirchenfenster, Glasmalerei, 1995

    Öffnungszeit: 6.00–19.00 Uhr

     

    Fenster in Blau, Gelb und Rot für die Kapuziner

    Im Zuge einer Generalsanierung der Klosterkirche 1995 wurden auch die Fenster erneuert. Mit deren Gestaltung beauftragten die Kapuziner den Zeichner und Maler Manfred Egender. Den Künstler überraschte sehr, dass sein moderner, abstrakter Entwurf angenommen wurde. Zu den gewählten Farben und Formen erläutert er: „Blau, die Farbe der Transzendenz, der Sehnsucht. Gelb als Kirchenfarbe. Rot, um die Ambivalenz der Urkräfte Liebe und dessen Gegenteil, Zorn, auszudrücken. Die Formen sind strenge Geometrie und verspielte Organik – Urformen, die die Dramaturgie ausmachen.“ Die Kapuziner mussten sich wegen Personalmangels 2004 aus Dornbirn zurückziehen. Franziskaner aus Polen betreuen seither die Kirche St. Josef und das Kloster.

     

    Ø Welche Farbe hat Deine/Ihre Liebe? Welche Farbe Dein/Ihr Zorn?

     

    Manfred Egender (geb. 1954), Zeichner und Maler

    Der im Bregenzerwald geborene Künstler studierte freie Grafik an der Universität für angewandte Kunst in Wien, setzte seine Ausbildung an der Freien Universität und an der Hochschule der Künste Berlin fort. Egender kann auf zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland verweisen und entschied etliche „Kunst am Bau“-Wettbewerbe in Vorarlberg für sich. Umsetzungen sind etwa im Sozialzentrum Bregenz, in der Pathologie Feldkirch oder im Gemeindeamt Egg zu sehen. Der Künstler lebt und arbeitet in Bregenz.



    Hochschulstraße 1 – Fachhochschule Vorarlberg – Vorplatz – Skulptur

    Christoph Lissy: „Painkiller“, Stahl, 2005

     

    Schmerzmittel Liebe

    Die bauliche Erweiterung der Fachhochschule in Dornbirn sollte mit Kunst am Bau aufgewertet werden. Aus den 71 zum Wettbewerb eingereichten Arbeiten überzeugte Christoph Lissys Entwurf die Jury.

    Auf der dreiteiligen Stahlskulptur ist die letzte Tagebucheintragung des US-amerikanischen Schriftstellers und Stars der Beat Generation William S. Burroughs (1914–1997) angebracht: „Love? What is it? Most natural painkiller what there is. LOVE.“ Den Begriff Liebe interpretierte die Jury als Kontrast zum ergebnisorientierten, technischen Innenleben der Fachhochschule. Die tonnenschwere (Um-)Setzung wurde als Manifest in einer flüchtigen Medienrealität aufgefasst.


    Ø Ist Liebe das beste Schmerzmittel? Siehst Du/sehen Sie einen Zusammenhang von Schule und Schmerzen? Oder gar einen von Schule und Liebe?


    Christoph Lissy (geb. 1957), Bildhauer und Grafiker

    Der gebürtige Hörbranzer absolvierte eine Lehre als Eisenwarenhändler. Seine künstlerische Ausbildung begann er am Konservatorium in Bregenz, verbrachte ein Semester an einer freien Kunstschule in Stuttgart und wechselte dann an die Akademie der bildenden Künste in Wien. Aggression und Sensibilität, die Verbindung von organischen und technischen Elementen prägen Lissys Arbeiten. Der Künstler lebt und arbeitet in Hörbranz.





    Sägerbrücke – zwischen Stadtstraße und Hatlerstraße – Skulptur

    Hubert Lampert: „Fibonacci-Stele Do.Helix“, 2016

     

    Dornbirns DNA?

    Hubert Lampert beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der künstlerischen Umsetzung von aus natürlichen Formen abgeleiteten mathematischen Formeln, insbesondere den Überlegungen von Leonardo Fibonacci (um 1170 – nach 1240). Die Fibonacci-Folge bezeichnet eine unendliche Reihe natürlicher Zahlen, eine Wachstumsspirale. Sie beginnt zweimal mit der Zahl 1, jede weitere Zahl ist die Summe der beiden vorangehenden (1+1=2, 1+2=3, 2+3=5 usw.).

    Wie eine Doppelhelix („Do.Helix“) schraubt sich die 13 Meter hohe Skulptur zweimal um die eigene Achse nach oben und vermittelt so eine tänzerische Linie. Sie versieht das massive Brückenbauwerk mit einer spielerischen Leichtigkeit und markiert es in Signalgelb zugleich weithin sichtbar.

     

    Ø Wer oder was tanzt hier? Oder ist hier gar die DNA von Dornbirn zu sehen?

     

    Hubert Lampert (geb. 1953), Bildhauer und Konzeptkünstler

    Als Künstler ist der gelernte Werkzeugmacher Autodidakt. Auf seine Lehre folgten Wanderjahre, die Lampert unter anderem nach Amsterdam, Malmö und Köln, nach Andalusien und Marokko führten. Nach einem Jahrzehnt als Prototypenbauer in einer technisch-mechanischen Entwicklungsabteilung arbeitet er seit 1988 als freischaffender Künstler. Sein Frühwerk umfasst vor allem Mobiles, Installationen und Klangmaschinen, später entwickelte Lampert eine geometrisch definierte Formensprache, die er in raumbezogene Plastiken umsetzt. In Vorarlberg finden sich zahlreiche Kunstwerke aus seiner Hand im öffentlichen Raum.



    Lustenauerstraße 4 – Krankenhaus Dornbirn – Verwaltungsgebäude/Eingang – Skulptur

    Karl-Heinz Ströhle: „Wireframe“, 2005

     

    Lebendiger Stahl

    Federstahl war das zentrale Material im Schaffen des Künstlers Karl-Heinz Ströhle – ob in Skulpturen oder als Motiv für Videos, Zeichnungen und Gemälde, immer mit der Linie als bestimmendem Gestaltungsmittel.

    Die Federstahlskulptur „Wireframe“ am Krankenhaus Dornbirn stammt aus einer Werkserie gleichen Titels. Die Skulptur aus punktgeschweißten Stahlbändern umschließt eine acht Meter hohe Säule, die das Gebäude vor dem Haupteingang stützt. Das Objekt kann durch einen Impuls in Schwingung versetzt werden, Ströhle wollte am Krankenhaus eine Arbeit „hinterlassen, die lebendig ist“.

     

    Ø Bringe/bringen Sie die Skulptur zum Schwingen!

     

    Karl-Heinz Ströhle (1957–2016), Bildhauer, Performance- und Medienkünstler

    Geboren in Bregenz, studierte Ströhle zunächst am Mozarteum in Salzburg, später an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Der Künstler lebte in Wien, unterrichtete an mehreren Hochschulen in Salzburg, an der Wiener Universität für angewandte Kunst die Klasse Kunst und Kommunikative Praxis. Seit den 1980er Jahren waren seine Arbeiten international in Ausstellungen präsent. Ströhle setzte sich intensiv mit Kunst am Bau auseinander, viele seiner eigenen Werke entstanden für den öffentlichen Raum.

     

     

    Impressum:

    Stadtrundgang „Immer der Kunst nach“ – Stadtmuseum Dornbirn – Reihe „Erbschaft einer Stadt“

    Autorinnen: Bettina Jäger, Nikola Langreiter; Fotografie: Günter König, Petra Rainer

    Präsentiert von: Stadtmuseum Dornbirn
    Autor: Stadtmuseum Dornbirn

  • Schwierigkeit: leicht
    Technik:

    Kondition:

    Erlebnis:

    Landschaft:

    Beste Jahreszeit:
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