Radrunde Allgäu – Etappe 2 von Bad Wörishofen nach Bad Grönenbach

Factbox

Schwierigkeit: mittel
Strecke: 75.75 km
Aufstieg: 483 m
Abstieg: 414 m
Dauer: 5.3 h
Tiefster Punkt: 586 m
Höchster Punkt: 738 m
Kondition:

Erlebnis:

Landschaft:

  • Höhenprofil

    Wir befinden uns in den Landschaftsgeschichten auf den Glückswegen. Es ist die Heimat des Wasserdoktors Sebastian Kneipp, der mit Gießkanne und Schlauch vielen Kranken zur Gesundheit verhalf. Sein Glaube an die Kräfte der Natur und des Wassers prägte diese Erlebniswelt.

    Wir befinden uns in den Landschaftsgeschichten auf den Glückswegen. Es ist die Heimat des Wasserdoktors Sebastian Kneipp, der mit Gießkanne und Schlauch vielen Kranken zur Gesundheit verhalf. Sein Glaube an die Kräfte der Natur und des Wassers prägte diese Erlebniswelt.

    bikeline-Radtourenbuch der Radrunde Allgäu. ISBN: 978-3-85000-374-2

  • Schwierigkeit: mittel
    Kondition:

    Erlebnis:

    Landschaft:

    Höhenlage: 738 m 586 m Beste Jahreszeit:
    JAN FEB MRZ APR MAI JUN
    JUL AUG SEP OKT NOV DEZ
    Sicherheitshinweise:

    Die Saison und das Klima
    Das Allgäu gehört auf Grund seiner Lage zu den Regionen, in denen das sogenannte Reizklima dominiert. Das bedeutet, auch wenn das Allgäu zu den sonnenreichsten Gegenden Deutschlands gehört, kann das Wetter hier ganz schnell umschlagen.
    Stabile Hochdruckwetterlagen werden plötzlich zu Schlechtwetter-Staulagen. Nach Wochen voller warmen Sonnenscheins folgen ergiebige Regenfälle. Gäbe es sie nicht, wären unsere Allgäuer Wiesen längst nicht so saftig grün. Hinzu kommt ein langer, harter Winter, über den sich viele Wintersportler freuen. Für Radfahrer und Wanderer bedeutet das: Ihre Saison erstreckt sich von Mai bis etwa Mitte Oktober. Im Mai erstrahlt das Allgäu durch die Löwenzahnblüte magisch gelb, der späte Frühling verzaubert gerade im westlichen Allgäu durch die vielen blühenden Streuobstwiesen. Im Sommer laden die zahlreichen Badeseen unterwegs zur Erfrischung. Der Herbst ist zwar kurz, aber oft golden. Die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres lassen sich inmitten der bunten Natur am besten genießen. Wichtig: Beginnen Sie Ihre Tagesetappe nicht, wenn Unwetter vorhergesagt sind! Ihre Gastgeber versorgen Sie gerne mit den aktuellen Wettervorhersagen.

    Wichtige Telefonnummern
    Bei Notfällen oder in Schwierigkeiten helfen Ansprechpartner unter folgenden Telefonnummern:

    Polizeinotruf in Deutschland: 110
    Polizeinotruf in Österreich: 133

    Feuerwehrnotruf in Deutschland: 112
    Feuerwehrnotruf in Österreich: 122

    Rettungsdienst in Deutschland: 112
    Rettungsdienst in Österreich: 144

    Trotz des Schocks und der Verwirrung in einer Notlage ist ein richtig abgesetzter Notruf entscheidend. Denken Sie an die W-Fragen: Wer ruft an? Wo ist der Einsatzort? Was ist passiert? Wie viele Menschen sind verletzt? Welcher Art sind die Verletzungen? Und vor dem Auflegen unbedingt auf Rückfragen warten!

  • Wegbeschreibung

    Pforzen – Bad Wörishofen – Ottobeuren – Memmingen – Bad Grönenbach

    Bad Wörishofen ist die historische Wirkstätte Kneipps. Bis heute ist er in der ganzen Stadt spürbar. Ein Rundgang bringt diesen Helden des Allgäus näher, bevor es in den Sattel geht. Ein Besuch des Badehäuschens und der Wandelhalle ist Pflicht. Danach geht es auf dem Rad in Richtung Kurpark. Mit seinen zahlreichen Themengärten ist er ebenfalls einen Stopp wert, bevor es hinaus auf die Glückswege des Pfarrers und hinein in das Grün der Alt-Moränen-Landschaft geht.

    Linker Hand geht es in Richtung Altensteig und durch ein kurzes Waldstück. Die Glückswege führen auf dem Kneipp-Radweg durch weite Felder. Immer wieder zeigen sich die fernen Berge am Horizont. Zeit, innezuhalten und Glücksmomente zu genießen. Es folgt Dirlewang, hier geht es im Ort in Richtung Köngetried rechts weg. Leichte Anstiege sorgen für Abwechslung.

    In Köngetried folgt der Radfahrer der Beschilderung nach Markt Rettenbach. Sehr bald erscheint linker Hand die Katzbrui-Mühle, in der es eine erste Stärkung gibt. Die Getreidemühle entstand im 17. Jahrhundert und gilt als bedeutendes Zeugnis ländlich-bäuerlicher Baukultur. Das Mühlenmuseum erzählt die Geschichte des Bauwerks, seiner Bewohner und des Handwerks. Hausgemachtes Mühlenbrot, Fleisch aus der eigenen Räucherkammer oder fangfrische Forellen aus dem Mühlenteich stehen auf der Speisekarte.

    Über Vorderbuchenbrunn geht es mit neuen Kräften weiter durch die grünen Felder, immer mit Blick auf die fernen Berggipfel. Nach Lannenberg lohnt es sich, auf die Beschilderungspfeile zu achten. Die nächste größere Ortschaft ist Frechenrieden. An einem Waldstück vorbei führen die Glückswege nach Langenberg. Wie aus dem Nichts erhebt sich hier die beeindruckende Basilika von Ottobeuren vor den Augen und kündigt die nahende Marktgemeinde an.

    Die Radrunde selbst führt quer durch den Kern von Ottobeuren. Die Basilika, in der Sebastian Kneipp getauft wurde und sein erstes Heiliges Messopfer feierte, ist ein Meisterwerk der Barockkunst. Sie beherbergt die weltberühmten Riepp-Orgeln, die sowohl handwerklich als auch qualitativ und klanglich eine Höchstleistung der Orgelbaukunst darstellen. Die Ottobeurer Konzerte locken jedes Jahr viele Musikliebhaber aus dem ganzen Land in die Marktgemeinde.

    In Ottobeuren-Stephansried wurde Sebastian Kneipp am 17. Mai 1821 geboren. Wir befinden uns also am Ursprung der Glückswege. Am Ortsausgang von Ottobeuren beginnt ein idyllischer Radweg durch das Tal der westlichen Günz in Richtung Norden nach Westerheim. Dabei geht es durch eine ursprünglich-natürliche Auenlandschaft die in Deutschland nur noch selten zu finden ist. In Westerheim führt die Route wieder nach Westen und erreicht über Ungerhausen, Holzgünz und Schwaighausen Eisenburg.

    Von Norden erreicht man nun durch das Gelände der Landesgartenschau die historische Altstadt von Memmingen. Ein Halt auf dem Marktplatz mit seinem mittelalterlichen Gebäudeensemble ist hier fast Pflicht. Die stolze freie Reichstadt Memmingen hat aber nicht nur spannende Geschichte zu bieten, sondern auch eine lebhafte Altstadt mit Cafés, Restaurants, Galerien und einer Kunsthalle. Vorbei am Bahnhof geht es weiter gen Süden, Richtung Benningen. Durch Hetzlinshofen führen die Glückswege wunderbar eben weiter in Richtung Dietrasried, vorbei an einem hübschen, antik wirkenden Feuerlöschgerätehaus. Auf Feldwegen radelt man weiter in Richtung Niederdorf und Wolfertschwenden. Hier geht es im Ort rechts weg in Richtung Bad Grönenbach, einfach der Beschilderung folgen.

    Die Radrunde führt schließlich mitten durch die Marktgemeinde Bad Grönenbach. Hier lernte unser Held Sebastian Kneipp Latein und wichtige Grundlagen zur Naturheilkunde. Erst das Erlernen der lateinischen Sprache ermöglichte ihm den Zugang zum Studium der Theologie. Ohne die Beherrschung dieser Sprache hätte der Junge aus armen Verhältnissen nie Geistlicher werden können.

    Bad Grönenbachs Wahrzeichen ist das Hohe Schloss, das schon von Weitem sichtbar ist. Es wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist Zeuge einiger Besitzerwechsel und Herrscher mit bedeutenden Namen wie „von Rothenstein“, „von Pappenheim“ und „Fugger“. Seit 1996 befindet es sich allerdings im Besitz der Marktgemeinde und ist Schauplatz von Ausstellungen, Konzerten und Festen. Direkt vor den Eingangstüren des Schlosses liegt im ehemaligen Klostergarten der Kreislehrgarten. Von hier hat man nicht nur einen schönen Blick auf das Heilbad und die Umgebung, sondern man kann sich auch gleich auf die Spuren Kneipps begeben und heilbringende Pflanzen kennenlernen.

    Den Ortskern von Bad Grönenbach verlässt der Radfahrer bergauf in Richtung Rothenstein. Nach einem kurzen Stück bergab folgen der Ortsausgang und ein anspruchsvoller Anstieg. Doch aufgepasst auf die Beschilderung, bald geht es rechts ab in den Wald hinein und auf eine steile und kurvige Abfahrt. Kurz danach öffnet sich wieder das freie Feld und in der Ferne sieht man aus dem Wald den kleinen Kirchturm von Lautrach herausragen.

    In Oberbinnwang schließlich fährt der Radfahrer rechts weg in Richtung Unterbinnwang. Das Höhenprofil ist vollkommen eben. Danach nach links in Richtung Wagsberg, das direkt an der Iller liegt. Nächstes Ziel ist Illerbeuren mit dem Schwäbischen Bauernhofmuseum. Das Freilichtmuseum mit mehr als 30 Gebäuden aus vier Jahrhunderten macht vergangene Zeiten wieder lebendig. Original eingerichtete Häuser und Höfe erzählen die Geschichte der ländlichen Bevölkerung und ihrer Kultur.

    Wegpunkte