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Seilbahn Gargellen © Gert Krautbauer / Vorarlberg Tourismus
Berg- und Talfahrt

Hinter den Kulissen einer Seilbahn

Was passiert eigentlich hinter den Kulissen einer Seilbahn? Bei einer Führung der Bergbahnen Gargellen kann man erfahren, dass da bei Weitem nicht nur Menschen bewegt werden …

Vielleicht zuerst ein paar Zahlen, meint Manuel Stross, mit Zahlen könne man die Dimensionen am besten erklären, also, zum Beispiel: 10 600 Kilo Pommes jedes Jahr. Oder 850 Kilo Spaghetti. Und über 30 000 Eier, Moment, er schaut nach: „31 600 Stück waren es vergangenes Jahr exakt. Haben wir alle mit der Seilbahn nach oben geschafft.“ Der stellvertretende Leiter der Bergbahnen Gargellen überlegt einen Moment. „Soweit ich weiß, ist kein einziges kaputt gegangen.“

Bevor man hinter die Kulissen einer Seilbahn schaut, denkt man ja, sie bringe Menschen auf den Berg hinauf und wieder hinunter.

Seilbahn Gargellen © Gert Krautbauer / Vorarlberg Tourismus
Bergbahn Gargellen © Gert Krautbauer / Vorarlberg Tourismus

Technikfragen: Manuel Stross demonstriert anhand eines Modells, wie die Mechanik der Gondelbefestigung am Tragseil der Seilbahn funktioniert

Bevor man hinter die Kulissen einer Seilbahn schaut (was man in Gargellen einmal die Woche bei einer Führung machen kann), denkt man ja, sie bringe Menschen auf den Berg hinauf und wieder hinunter. Was natürlich stimmt. Aber das ist halt längst nicht alles. Ihre Mitarbeiter sitzen ab dem späten Nachmittag in den Pistenraupen, um die Abfahrten für den kommenden Tag zu präparieren. Sie sorgen für die richtige Menge an mechanischem Schnee. Für die Pistenrettung sind sie ebenfalls zuständig. Und für die Lawinensprengung. In Gargellen im Montafon betreiben sie außerdem einen Laden für Wintersportausrüstung sowie eine Spindstation, in der 500 Paar Ski und Schuhe trocknen können. Und sie schaffen alles nach oben, was im Restaurant am Berg benötigt wird, Bratpfannen, Bierdeckel, Toilettenpapier. Plus besagte 31.600 rohe Eier.

Seilbahn Gargellen © Gert Krautbauer / Vorarlberg Tourismus

Point of Return: Drehkreuz der Bergbahnen Gargellen, deren Seilbahn vom Ort aus bis auf etwa 2100 Meter Höhe zum Schafberg Hüsli führt

Im Sommer fäht die Seilbahn auch, und es wird die ganze Anlage gecheckt – das dauert Monate

All das erfährt man, wenn man bei einer Führung hinter die Kulissen dabei ist. „Die meisten Leute glauben, dass wir hier morgens einen großen Motor anwerfen und anschließend alles mehr oder weniger automatisch passiert“, sagt Manuel Stross. „Nach ein paar Minuten merken sie dann, dass alles nicht so einfach ist, wie es aussieht. Und am Ende der Führung verstehen die meisten, warum Skipässe das kosten, was sie kosten.“ Hundert Mitarbeiter haben die Bergbahnen Gargellen im Winter, im Sommer sind es etwa fünfzig. Die sind dann fast ausschließlich mit Check-ups beschäftigt. „In den Sommermonaten wird bei uns alles überprüft. Jede Gondel, jede Aufhängung, jeder Meter Seil – das dauert Monate.“ Und dann? Wenn man damit durch ist? „Dann schneit es meistens schon wieder.“

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