Nach einem Rekordergebnis im Sommer starten Vorarlbergs Tourismusbetriebe zuversichtlich in die Wintersaison. Laut aktueller Potenzialstudie der Österreich Werbung sind Nachfrage und Urlaubsstimmung gestiegen: Zeit, Lust und Geld für Winterurlaub sind vorhanden. Die gute Buchungslage und anhaltende Nachfrage in den Wintersportdestinationen bestätigen diesen Trend. Die heimischen Betriebe erwarten die Gäste auf und abseits der Pisten mit einem vielfältigen Angebot.

Zwischen Mai und Oktober haben über 1,4 Millionen Gäste knapp 4,5 Millionen Nächtigungen in Vorarlberg gebucht. Das sind die höchsten Werte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1984. „Das ist umso bemerkenswerter, weil wir 2019 aufgrund der Weltgymnaestrada mit 20.000 Teilnehmenden aus über 60 Nationen einen Rekordsommer hatten“, unterstreicht Christian Schützinger. Allerdings dürften die hohen Gästezahlen über die allgemeine Wirtschaftslage nicht hinwegtäuschen. „Aufgrund der Kostensteigerungen schlagen sie sich nicht automatisch in betriebswirtschaftlichem Erfolg nieder. Sie sind für uns aber ein guter Indikator, dass Vorarlberg auch in schwierigen Zeiten ein attraktives Urlaubsziel bleibt“, so Schützinger.

Wintersportangebot begeistert

Vorarlberg hat sich mittlerweile zur vielgefragten Ganzjahresdestination entwickelt, der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Winter (52 Prozent der Ankünfte). 83 Prozent der Gäste machen Wintersporturlaub, 77 Prozent fahren Ski. Das Angebot kommt gut an, was Umfragewerte belegen: Ihren Aufenthalt bewerteten Gäste mit der Note 1,65 auf einer Skala von 1 – 6, 80 Prozent empfehlen die Urlaubsregion sehr wahrscheinlich weiter.¹

Eine weitere Studie belegt, dass 23 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland (3,2 Millionen) Interesse an Skifahren haben.² „Das erlaubt einen optimistischen Blick auf die zukünftige Entwicklung des Skisports im wichtigsten Herkunftsmarkt“, so Schützinger. Zuversichtlich stimmt auch die aktuelle Buchungslage: Vorarlbergs Wintersportdestinationen melden schon jetzt eine gute Auslastung für die Weihnachtsferien, größtenteils auch für die Semester- bzw. Faschingsferien. Aufgrund der ergiebigen Schneefälle Ende November starteten viele Skigebiete bereits in den Wochenendbetrieb.

Vielschichtiges Angebot auf und abseits der Pisten

Entscheidende Kriterien für die Wahl des Urlaubsortes sind das Wintersportangebot, die Attraktivität des Skigebiets und die Schneesicherheit (jeweils über 30 Prozent).¹ Vorarlberg bietet Möglichkeiten für Gäste mit unterschiedlichsten Ansprüchen. Es gibt mehr als 30 große und kleinere Skigebiete sowie innerhalb der Skigebiete individuelle Angebote für verschiedene Zielgruppen und Geldbörsen.

„Das österreichische Preis-Leistungs-Verhältnis ist weltweit führend“, informiert Andreas Gapp, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen der Wirtschaftskammer Vorarlberg. „Die heimischen Skigebiete sind im internationalen Vergleich, etwa zur Schweiz, zu Frankreich oder den USA, immer noch spürbar günstiger.“

Resiliente Urlaubsdestination

Zu den Wintersportangeboten kommen vielfältige Komplementärangebote. Dazu zählen Landschaftserlebnisse im Schnee wie Winter- und Schneeschuhwanderungen sowie schneeunabhängige Aktivitäten wie Wellness-, Kulinarik- oder Kulturangebote. „Komplementärangebote ersetzen nicht das Volumen des Wintersports, ergänzen es aber sehr gut“, betont Christian Schützinger. Zudem spielen sie angesichts des Klimawandels eine wichtige Rolle bei der Entwicklung zur Ganzjahresdestination. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Gäste diese Angebote schätzen und sie zunehmend als Qualitätskriterium von Regionen wahrnehmen. Diese Angebotsvielfalt macht Vorarlberg zu einer resilienten Urlaubsdestination.“

Nachhaltiger Urlaub immer gefragter

Für rund zwei Drittel der Österreich-Urlauber:innen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt bei der Urlaubsplanung: Österreich ist laut Sustainable Travel Index das drittnachhaltigste Urlaubsland der Welt.³ So ist beispielsweise mehr als die Hälfte der verbrauchten Energie im Tourismus erneuerbar, bei der Beschneiung liegt dieser Anteil bei 90 Prozent. 100 Prozent des Schneiwassers kehrt in den Naturkreislauf zurück.

Bei der Mobilität ist noch Luft nach oben: Mehr als 50 Prozent der CO₂-Emissionen im Tourismus entfallen auf die Anreise. „Wir wissen, dass Verbesserungen bei den Bahnverbindungen nach Vorarlberg notwendig sind. Wir setzen in der Kommunikation deshalb auf jene, die bereits gut funktionieren“, sagt Christian Schützinger. Es gibt direkte Bahnverbindungen aus Deutschland und der Schweiz im Zweistundentakt. Das öffentliche Verkehrsnetz innerhalb Vorarlbergs erhält bei österreichweiten Gästebefragungen stets Bestnoten (im Bundesländervergleich, nach Wien).

¹ Tourismus-Monitor Austria – Vorarlberg-Ergebnisse Sommer 2022, Winter 2022/23, Stichprobe: 6.826 Gäste
² Skinachwuchs-Studie „Erkenntnisse zum Potenzial von Familien mit Kindern und Jugendlichen für den österreichischen Skitourismus“, Österreich Werbung, September 2023, Stichprobe: 1.500 Personen
³ Sustainable Travel Index 2023 von Euromonitor bewertet 99 Länder anhand von 56 Indikatoren in sieben Kategorien: Umwelt, Soziales, Wirtschaft, Risiko, Nachfrage, Transport und Unterkünfte