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Sagmeister_Walsh_Beauty (c) Petra_Rainer I vorarlberg museum
Kulturgenuss am Bodensee

Ein abwechslungsreicher Kultursommer in Bregenz

Die Produktion auf der Seebühne – heuer Puccinis „Madame Butterfly“ – ist längst nicht alles, was die Bregenzer Festspiele zu bieten haben. Zu erleben sind unter anderem zeitgenössische Werke, Orchesterkonzerte, das Remake eines Stummfilms sowie ein Theaterstück. Wer noch mehr Kultur auf internationalem Top-Niveau erleben möchte, schlendert vom Seeufer in die Innenstadt: Das Kunsthaus Bregenz wird 25 Jahre alt, nebenan im vorarlberg museum macht die Ausstellung „Sagmeister & Walsh: Beauty“ von sich reden.

 

Bis zu 264.000 Besucher:innen (Rekord im Jahr 2014) ziehen die Bregenzer Festspiele pro Sommer an. Der Großteil möchte das Aushängeschild, die Oper auf der Seebühne, sehen. Neben der weltbekannten „Madame Butterfly“ enthält das diesjährige Festspiel-Programm Opern, die es zu entdecken gilt: Giordanos „Sibirien“ oder, erst 2021 entstanden, „Kapitän Nemos Bibliothek“. „Eine Show gegen die Gleichgültigkeit des Universums“ ist die ebenfalls zeitgenössische Produktion „Melencolia“ untertitelt. Klassischen Stoff vermittelt Shakespeares „Der Sturm“ im Theater am Kornmarkt, Orchesterkonzerte entführen nach Japan und Russland. Aufstrebenden jungen Künstler:innen aus aller Welt gibt das Opernstudio mit „Armida“ Raum zur Entfaltung.

Eine ungewöhnliche Kombination von Arthur Schnitzler und maschek bietet „Fräulein Else“. Gemeinsam mit der Musicbanda Franui vertont und synchronisiert das Kabarett-Duo den Stummfilm-Klassiker nach der literarischen Vorlage neu. Unter der Überschrift „Musik und Poesie“ kommen bei verschiedenen Veranstaltungen Kammermusik und Literatur zusammen.

Fräulein Else © Anja Köhler
Otobong Nkanga, Tied to the Other Side, 2021 (c) Fulvio Orsenigo
Jubiläum im Kunsthaus Bregenz

Das Kunsthaus Bregenz feiert seinen 25. Geburtstag. Los ging es mit einem Auftritt bei der Kunstbiennale in Venedig, wo die beiden Künstlerinnen Otobong Nkanga und Anna Boghiguian mit ihren Werken zu sehen waren. In Bregenz eröffnete am 16. Juli die Ausstellung von Jordan Wolfson. Wie dringen Technologien in unser Denken und in unsere Wahrnehmungen ein? Wie gehen wir mit Themen wie Sexismus, Rassismus und Homophobie um? Was machen unsere Ängste mit uns? Fragen wie diesen geht der US-Amerikaner mit seinen eindringlichen, beunruhigenden Videoarbeiten, Collagen und Installationen auf den Grund.

Leichtere Kost bietet das Open-Air-Kino auf dem Karl-Tizian-Platz, direkt vor dem Kunsthaus: An drei Terminen (27. Juli, 3. und 10. August) sind bei freiem Eintritt Filme von Wes Anderson zu sehen: „The Grand Budapest Hotel“, „The Royal Tenenbaums“ und das aktuelle Werk „The French Dispatch“ machen nicht zuletzt wegen ihrer unverwechselbaren Bildsprache großen Spaß.

Ausstellung
Ausstellung
„Beauty“ von Sagmeister & Walsh

Stefan Sagmeister ist einer der bekanntesten Söhne der Stadt Bregenz und lebt seit Jahrzehnten als erfolgreicher Grafiker in New York City. Gemeinsam mit seiner ehemaligen Agenturpartnerin Jessica Walsh hat er die Ausstellung „Beauty“ konzipiert. Sie untersucht anhand von Beispielen aus den Bereichen Grafik, Produktdesign, Architektur und Stadtplanung, wovon sich Menschen angezogen fühlen und welche positiven Effekte Schönheit haben kann. „Schönheit ist funktional“, lautet eine der Thesen. Eine sehenswerte Ausstellung im vorarlberg museum zum Staunen und zum Mitmachen – das freut auch jüngere Besucher.

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