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Vorarlberg: Kunst und Kultur genussvoll erleben

Museen und Ausstellungshäuser sind seit jeher Teil der Vorarlberger Kulturlandschaft. Besonders durch die wechselnden Sonderausstellungen sind die Räume attraktive Ausflugsziele, um Kunst und Kultur hautnah zu erleben.

Datum: 6. November 2019

Mit rund 63 Museen bei etwa 391.000 Einwohnern weist Vorarlberg eine außergewöhnliche Dichte an Museen, Ausstellungen und Sonderexpositionen zu vielfältigen Themen und Sammlungen auf. Dabei bieten die Museen auch im Winter ein vielfältiges Vermittlungsprogramm an: Wechselnde Sonderausstellungen und verschiedenste Veranstaltungen ergänzen oft die Dauerausstellungen.

Zu den attraktivsten Museen und Ausstellungsräumen zählen die renommierten Häuser wie das vorarlberg museum im Zentrum von Bregenz, das weltbekannte Kunsthaus Bregenz, das vai – Vorarlberger Architektur Institut oder das Jüdische Museum Hohenems. Aber auch kleinere Häuser wie das Frauenmuseum Hittisau, das Angelika Kauffmann Museum Schwarzenberg, das FIS Skimuseum Damüls, das Werkraumhaus Andelsbuch und das Lechmuseum sind interessante Entdeckungsziele, die Geschichte und vor allem viele Geschichten erzählen.

Kunsthaus Bregenz (KUB), Innenansicht Architektur Peter Zumthor (c) Hélène Binet / Kunsthaus Bregenz
Vorarlberg Museum, Kornmarkt, Bregenz am Bodensee (c) Hanspeter Schiess
vorarlberg museum

Das vorarlberg museum in Bregenz beeindruckt nicht nur durch eine kulturgeschichtliche Dauerausstellung und wechselnde Themenausstellungen, auch die Architektur des Hauses ist ein Blickfang: 16.656 „Blüten“ aus Betonabdrücken handelsüblicher PET-Flaschen zieren die Fassade des Museums. Den Museumsneubau, der denkmalgeschützte Bauteile integriert, plante das Vorarlberger Architekturbüro von Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur.

Zu den ständigen Ausstellungen zählen „buchstäblich vorarlberg“, „vorarlberg. ein making-of“ und „ganznah. Landläufige Geschichten vom Berühren“. Die derzeitige Sonderausstellung ist nur noch bis 17. November geöffnet und zeigt den „Mythos Idylle Maisäß. Künstlerresidenzen auf Montafoner Maisäßen 2016–2018“, bei der eine Künstlergruppe diversen Fragen rund um die Montafoner Maisäße nachgehen.

Ab 23. November widmet sich die Sonderausstellung „Reinhold Luger. Grafische Provokation“ dem Vorarlberger Grafiker Reinhold „Nolde“ Luger, der damals einer der Anführer der kulturellen Protestbewegung in Vorarlberg war. Später entwarf er für Opernproduktionen der Bregenzer Festspiele zeitlos schöne Plakate, heute zeichnet er zusätzlich verantwortlich für Logos von Städten und Gemeinden, für die Gestaltung von Stadt- und Landbusflotten samt den typischen Stelen an deren Haltestellen. Die Ausstellung ist bis 13. April 2020 geöffnet.

Kunsthaus Bregenz

Das Kunsthaus Bregenz (KUB), geplant vom bekannten Schweizer Architekten Peter Zumthor, zählt europaweit zu den wichtigsten Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst und hat sich seit seiner Gründung in der internationalen Kunstszene erfolgreich etabliert. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht wechselnde Ausstellungen mit einem Dialog zwischen Kunst, Architektur und Gesellschaft, wobei die Künstlerinnen und Künstler ihre Ausstellungen meist eigens für das KUB gestalten.

Bis 6. Jänner 2020 stellt die junge deutsche Künstlerin Raphaela Vogel im KUB aus. Raphaela Vogel verbindet Skulptur und Video, Raum und Readymade. Ihre Kunst besteht in der physisch erlebbaren Spannung sowie in einem kontrastreichen Spiel aus Imagination und Dimension. Das KUB ist zudem Schauplatz von Vorträgen, Gesprächen und Konzerten.

vai – Vorarlberger Architektur Institut

Das vai mit Sitz in Dornbirn ist die Plattform für Planende, Bauende, Ausführende und alle Personen, die an Baukultur interessiert sind. Über das ganze Jahr verteilt veranstaltet das vai Ausstellungen und Exkursionen zu besonderen Bauten in Vorarlberg.

Aktuell steht die Ausstellung „BASEhabitat | Architektur für Entwicklung“ bis 15. Februar 2020 auf dem Programm. BASEhabitat ist das Studio der Kunstuniversität Linz, mit dem die Universität seit vielen Jahren einen besonderen Weg in der Architekturausbildung geht. Mit starkem Fokus auf die soziale Verantwortung von Architektur widmet sie sich nachhaltigem Planen, Bauen und räumlicher Entwicklung insgesamt, bisher vorwiegend im globalen Süden.

Jüdisches Museum Hohenems (c) Dietmar Walser / Jüdisches Museum
Frauenmuseum Hittisau, Bregenzerwald, Museen in Vorarlberg (c) Albrecht Immanuel Schnabel
Jüdisches Museum Hohenems

Schon seit 27 Jahren vermittelt die Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems in der Villa Heimann-Rosenthal im ehemaligen jüdischen Viertel die Geschichte der Jüdischen Gemeinde von ihren Anfängen vor rund 300 Jahren bis zu ihrem Ende nach 1938. Die im Jahr 2007 vollständig neu gestaltete Dauerausstellung präsentiert Spannungsfelder jüdischen Lebens im Fokus einer exemplarisch erzählten lokalen Geschichte und ihres Beziehungsraums.

In der Sonderausstellung „Weiterdenken“ haben sich 13 Studierende der Universität Liechtenstein intensiv mit der Stadt Hohenems und seinem Jüdischen Museum auseinandergesetzt, um mögliche Entwicklungsperspektiven für das Museum und den städtischen Raum, der es umgibt, auszuloten. Die Ausstellung ist bis 17. November 2019 geöffnet.

Von 10. November bis 13 April 2020 hinterfragt die folgende Sonderausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ die „Gemachtheit“ der Zeitzeugeninterviews und ihre gesellschaftliche Rolle seit 1945. Sie gibt Einblicke in die Video-Sammlung des Jüdischen Museums Hohenems, Interviews die bislang nie gezeigt wurden.

Frauenmuseum Hittisau

Das Frauenmuseum Hittisau ist das einzige Frauenmuseum Österreichs und macht das Kultur-schaffen von Frauen in wechselnden Ausstellungen zu kulturhistorischen, gegenwarts-künstlerischen und gesellschaftspolitischen Themen sichtbar. Das Museum ist in einem modernen Holzgebäude in Hittisau im Bregenzerwald untergebracht und wurde 2017 mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet.

Ab 10. November schafft die aktuelle Ausstellung „Sie meinen es politisch! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich“ Einblicke in die Kämpfe von Frauen um politische Mitbestimmung – von der Französischen Revolution bis in die jüngste Vergangenheit. Die Ausstellung ist bis 10. Mai 2020 geöffnet.

Angelika Kauffmann Museum Schwarzenberg

Das Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg im Bregenzerwald vereint einen modernen und einen historischen Bauteil. Im ehemaligen Wohnteil des alten Bregenzerwälder Holzhauses gibt das Heimatmuseum dauerhaft Einblicke in die Wohnkultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Im modernen Bereich des Museums finden wechselnde Ausstellungen statt.

„Wem gehört das Bödele?“, fragt die Ausstellung vom 2. Februar bis 19. April 2020 – denn das Bödele ist das Naherholungsgebiet der Stadt Dornbirn im Rheintal. Doch es gehört zur Gemeinde Schwarzenberg im Bregenzerwald.

Shop im Werkraumhaus Andelsbuch, Bregenzerwald © Peter Loewy/Werkraum Bregenzerwald
Huber Hus, Lechmuseum, Lech am Arlberg (c) Vorarlberg Tourismus GmbH, Markus Gmeiner
Vorarlberger FIS Skimuseum Damüls

Der ehemalige Pfarrhof von Damüls im Bregenzerwald beherbergt ein kleines Museum, das sich mit der Orts- sowie der Wintersportgeschichte befasst. Im Zuge der Sanierung des Pfarrhauses im Jahr 2017 wurde auch die Ausstellung überarbeitet und erhielt vom Internationalen Skiverband (FIS) die offizielle Auszeichnung „FIS Skimuseum Damüls“.

Die Ausstellung umfasst 130 Jahre Vorarlberger Skigeschichte sowie die Vorarlberger Ski-Rennsportgeschichte. In der aktuellen Sonderausstellung „Zweite Heimat – Damülser Stammgäste erzählen“ berichten Gäste unter anderem über ihre intensiven Beziehungen zu Damüls und seinen Gastgeberfamilien. Die Ausstellung ist von 17. Dezember bis 20. April 2020 geöffnet.

Werkraumhaus Andelsbuch

Im Sommer 2013 eröffnete im Zentrum von Andelsbuch im Bregenzerwald das Werkraumhaus, das vom namhaften Schweizer Architekten Peter Zumthor geplant und von Mitgliedsbetrieben des Werkraums Bregenzerwald gebaut wurde. Der Werkraum Bregenzerwald wurde im Jahr 1999 gegründet und ist seither eine Plattform für derzeit 90 Meisterbetriebe aus dem Bregenzerwald.

Bis 11. Jänner 2020 kann im Werkraumhaus Andelsbuch die Ausstellung „Gastbeben. Räume fürs Willkommensein“, die sich mit der Frage, was Handwerk und Gastlichkeit gemeinsam haben beschäftigt, erlebt werden. Ein vielfältiges Rahmenprogramm zur Ausstellung, ein Shop und eine Einkehrmöglichkeit mit Mittagstisch vervollständigt das Angebot.

Lechmuseum in Lech am Arlberg

Das 1590 erbaute „Huber-Hus“ lädt Besucher ein, bäuerliches Wohnen und Arbeiten zu entdecken. Stube, Kammer, Küche und Werkstatt der Familie Huber versetzen in vergangene Zeiten. Neben der Dauerausstellung, den Wohn- und Arbeitsräumen der Familie Huber, findet einmal jährlich eine Sonderausstellung statt. „The Sound of Lech – Der Klang eines Ortes“ stellt bis 26. April 2020 die Frage, wie Lech klingt. Geräusche aller Art, vom Schmelzwasser bis zum Murmeltier, regen zum Hinhören an. Ein Schwerpunkt ist außerdem Kirchenglocken gewidmet.

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