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Röbimaisäß

Röbimaisäß

Factbox

  • Der Röbimaisäß ist Teil der Röbi Alpe, die oberhalb eines vor etwa 13.000 Jahren bei einem Vorstoß des Gargellner Gletschers entstandenen Randmoränenwalls liegt – ein Mosaik außergewöhnlicher landschaftlicher Vielfalt. Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts herrschte auf diesem malerischen Fleckchen Gargellens ein reges alpwirtschaftliches Treiben, womit die Geschichte des Maisäß- und Alpwesen auf der Röbi entscheident mitgestaltet wurde.

    Geschichtsquellen erzählen davon, dass die Röbi im Mittelalter bereits Teil einer voll ausgeprägten Mehrstufenlandwirtschaft zwischen den Talgütern, diesem Maisäß, der Alpregion bis zur oberen Röbialpe und dem Bereich der Bergmähder war. Im Mittelpunkt stand dabei die Viehwirtschaft, was heute kaum mehr vorstellbar ist. Denn damit ging einher, dass fast ausschließlich Milchprodukte auf dem Speiseplan standen und die Mahlzeiten einzig mit Beeren und Kräutern geschmacklich bereichert wurden.

    An Kräutern mangelt es auf der Alpe Röbi nicht. Die dort anzutreffende botanische Mannigfaltigkeit sucht wahrlich ihresgleichen. Eine Vielzahl an bekannten Heilkräutern aber auch seltene Arten – wie der kalkmeidende Prachtsteinbrech, der Wimpernfarn, das Kälte-Felsenblümchen, die Echte Edelraute oder sogar eine Art des Fleischfressenden Sonnentau – kann hier aus nächster Nähe bewundert werden.

    Ehemals galt gerade der Röbimaisäß aufgrund seiner Nähe zur Schweizer Grenze auch als gern genutzte Schmugglerroute – davon erzählen zahlreiche, oft äußerst spannende Überlieferungen und alte Zeitungsberichte.

    Um 1914 herum erwarb die Gemeinde Bürserberg die Alpe Röbi. Aufgrund der schwindenden Bedeutung der Landwirtschaft wurde in den 70er und 80er Jahren die Alpbewirtschaftung für einige Jahre sogar ausgesetzt. Nach dem Verkauf der Alpe an die Vorarlberger Illwerke AG, in deren Besitz sie heute noch ist, wird sie mittlerweile von lokalen Bauern gepachtet und als Rinderalpe genutzt.

    Der Stall auf dem Röbimaisäß ist übrigens seit gut 200 Jahren Eigentum der Pfarre Schruns. Warum dies so ist, weiß heute niemand mehr so genau. Doch ist lose überliefert, dass sich ein „alt`s Wieble“, wie es im Montafoner Dialekt heißt, mit dieser großzügigen Spende einen Platz im Himmel erkaufen wollte. Eigentlich keine sinnvolle Investition, wenn man bedenkt, dass die landläufige Meinung besteht, man wäre nirgends dem Himmel so nah wie auf der Röbi.


    Autor: Niclas Bösch

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