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Hochmoor Wildried

Hochmoor Wildried
Hertha Glück erzählt die Sage vom reichen geizigen Bauer beim Wildried (Hochdeutsch)
Hertha Glück erzählt die Sage vom reichen geizigen Bauer beim Wildried (Dialekt)
Wildried Silbertal
Wildried Silbertal
Wildried Silbertal

Factbox

  • Der reiche Bauer und das Moor

    Hier findest Du die Sage erzählt von Hertha Glück im Dialekt und auf Hochdeutsch

    Einst stand hier am Wildried ein großer, reicher Bauernhof mit viel Vieh inmitten saftiger Weiden. Das Gras wuchs den Kühen ins Maul. Es wird gar gemunkelt, dass sie in der Milch badeten und mit den Käselaiben Fußball spielten. Sie waren unsagbar reich, aber nicht von der gebenden Art.

    Sogar wie der Vater des Jungbauern verstarb und den Hof übergab, erhielt er nicht mal eine rechte Beerdigung mit Totenwache und Trauerfeier. Er wurde schnell in der Erde verscharrt. Zu jener Zeit gab es ein ungeschriebenes Gesetz, dass nach dem 15. August (Maria Himmelfahrt) die Armen auf die Alpen kommen dürfen um Essen für den Winter zu bitten.

    So kam auch ein armer Mann zu diesem Bauernhof und klopfte an. Der Bauer groß und stattlich öffnete: „Was willst du?“ „Ich frag um ein wenig Butterschmalz, wie es Brauch ist um diese Zeit“, bat der Arme und hielt ihm ein Tongefäß hin. „Unverschämt, wir haben selber zu wenig oder wenn du arbeiten würdest, dann!“ Der Arme blieb stehen und blickte ihm ins Gesicht: „Denk an das Gesetz, wir Armen dürfen betteln kommen!“ Schnaubend riss er ihm das Gefäß aus der Hand und verschwand. Wie er zurückkam, reichte er ihm das Tongefäß mit Butterschmalz und oben lag eine harte Brotkrume: „Da nimm, das schmeckt sicher!“ Lachend warf der Bauer die Haustür ins Schloss. Wie der Mann sich umdrehte und sogleich die Brotkrume ins Butterschmalz tauchte, hing Stallmist am Brot. Das Gefäß war mit Mist gefüllt, nur oben auf war Butterschmalz gestrichen. Erbost trat der Bettler ein paar Schritte zurück und schrie:

    „Vermaledeite Bauersleut, ihr sollt in eurem Reichtum vermodern. Nie mehr wieder gesehen ihr Leut, hinab ins Moor versinken“ 

    Da begann es zu knistern und knacken, biegen und brechen, toben und tosen. Der Bauernhof versank samt Mensch und Vieh und darüber schloss sich eine Moordecke. So entstand das Wildried, das höchst gelegenste Hochmoor Europas.

     

    Präsentiert von: Montafon Tourismus GmbH
    Autor: Niclas Bösch

  • Öffentliche Verkehrsmittel:

    Zum Hochmoor Wildried kommst Du über den Sagenwanderweg.

    Anfahrt:

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