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Kultur | Museum

Heimatmuseum

Heimatmuseum Schruns
Heimatmuseum Schruns
Heimatmuseum Schruns
  • Das im Kern aus dem 16. Jh. stammende Gebäude wurde über Jahrhunderte als regionales Gefängnis genutzt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts beherbergte es auch den Schrunser Gendarmerieposten. Schließlich konnte hier ab 1978 das Montafoner Heimatmuseum eingerichtet werden. Seit damals werden hier traditionelles regionales Kulturgut und in wechselnden Ausstellungen Aspekte der Montafoner Kulturgeschichte gezeigt.
    Das Gefängnis war in der NS-Zeit mit einer Vielzahl an Zwangsarbeitern belegt. Davon zeugen auch Kritzeleien in kyrillischer Schrift, die noch heute im Heimatmuseum im Bereich der ehemaligen Hafträume – an der Wand und auf dem Ofen – zu sehen sind. Es waren allerdings nicht nur Zwangsarbeiter, die auf den Illwerke-Baustellen eingesetzt waren, sondern auch solche, die auf landwirtschaftlichen Anwesen arbeiten mussten. Und gelegentlich waren auch Flüchtlinge darunter, deren versuchte Flucht in die Schweiz im Montafon scheiterte.
    Auch der Kontakt zwischen Einheimischen und Kriegsgefangenen wurde streng sanktioniert: Eine aus Bartholomäberg stammende Köchin kam in das Gefängnis von Schruns, weil sie den beim Güterwegbau Gargellen eingesetzten serbischen Kriegsgefangenen Esswaren, nämlich „Tomaten, ca. 7 bis 8 dkg Butter und ein kleines Glas Senf“ zugesteckt bzw. zugeworfen hatte. Die Frau war an diesem Tag im Gargellental auf Preiselbeersuche gewesen und hatte Esswaren bei sich, um sich durch 2 bis 3 Tage verpflegen zu können. Bei ihrer Einvernahme gab sie an: „Oberhalb der Baustelle Hinteregger gegen das Gasthaus Reuthehorn, rastete ich auf einem Hügel und aß einige Tomaten. Die übrigen Tomaten warf ich den Abhang hinunter, weil sie mir schon zu weich waren. Darauf sah ich etwa 50 m unter mir eine Bewegung und suchten Kriegsgefangene meine weggeworfenen Tomaten. Bis dahin hatte ich nicht bemerkt, dass Kriegsgefangene in der Nähe sind. Ein Kriegsgefangener kam in die Nähe von mir und hielt die Hände auf. Ich glaubte, dass er soviel Hunger habe und gab ihm das Glas mit der Butter und den Senf. Ich dachte mir, dass unsere Soldaten auch froh sind, wenn sie in Gefangenschaft einen guten Menschen finden, der ihnen etwas zum Essen gibt. Ich hatte anfänglich auch gar nicht die Absicht, den Gefangenen etwas zu geben oder mich sonst an sie heranzumachen.“
    Die Köchin wurde vom Amtsgericht in Schruns wegen dieser menschlichen Geste wegen „Vergehens des verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen“ zu strengem Arrest in der Dauer von drei Wochen, verschärft durch zwei Fasttage wöchentlich verurteilt.

     

    Öffnungszeiten

    Winter- und Sommeröffnungszeiten unterschiedlich

    Führungen  jederzeit nach Vereinbarung möglich!

    Präsentiert von: Amt der Vorarlberger Landesregierung - Kultur
    Autor: Montafoner Museen

  • Öffentliche Verkehrsmittel:

    Verkehrsverbund Vorarlberg

    Anfahrt:

    von Bludenz auf der L 190 bis Schruns


    Anfahrtsplaner

    Parken:

    Im Zentrum

  • Routen