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Architektur | Kultur

Dorfmitte Schwarzenberg

Dorfmitte Schwarzenberg

Factbox

Ort: 6867 Schwarzenberg
  • Im Herbst 1755 zerstörte eine Feuersbrunst beinah den gesamten Ortskern von Schwarzenberg mitsamt der Kirche. Das damals neu errichtete Dorfgefüge mit seinem harmonischen, zugleich spannenden Wechselspiel aus Gebäuden, Straßen und Plätzen gilt heute als eines der schönsten des Bregenzerwaldes und ganz Vorarlbergs. Die Barockkirche (mit Werken Angelika Kauffmanns), die Tanzlaube und 16 weitere Häuser gehören zum Ensemble, das 1989 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

    Das älteste Haus am Platz ist das Mesnerstüble, das vom Brand verschont blieb. Den oberen Platzabschluss bildet die Tanzlaube. Sie diente früher als Gerichtsstätte und Gemeindeplatz und war Treffpunkt nach dem Kirchgang oder Markt. Den Namen Tanzlaube oder „Tanzhüsle“ hat diese ursprünglich in der Region weit verbreitete Typologie von den formellen Tänzen, die zum Schluss der Gerichtssitzungen abgehalten wurden. Gegenüber imponiert das Hotel Gasthof Hirschen mit seiner spätbarocken Fassade und den eleganten Gaststuben.

    Das Gasthaus Adler unmittelbar daneben wurde ebenfalls 1756 erbaut. Mit Umbauarbeiten in den 1960er- und 1970er-Jahren gingen große Teile der historischen Substanz verloren. So konnten bei der Generalsanierung 1990 mit Ausnahme der alten Gaststube die Grundrissorganisation und Innengestaltung komplett überarbeitet werden. Im Erdgeschoß wurde der bereits vorhandene Mittelgang als Erschließung für die Räume bis nach hinten gezogen. In der Mitte nur durch eine Glaswand abgetrennt, erweitert und öffnet er sich zum Gastgarten. Die Gaststuben wurden entweder in den historischen Zustand rückgeführt oder mit einem einfachen gewachsten Fichten-Massivholztäfer ausgestattet. Moderne Gestaltung und Denkmalpflege gehen Hand in Hand. Bei der Sanierung wurde die ursprüngliche Holzstrickfassade freigelegt. Sie zeigt helle Ornamente auf dunkelroter Farbe, dem „Ochsenblut“. Bei diesem Anstrich dient Blutserum tatsächlich als Bindemittel, die rote Färbung kommt aber vom beigefügten Pigment aus Eisenoxid.

     

    Gasthof Adler Umbau

    Architektur: Hermann Kaufmann, 1991

     

     

     


    Autor: vai Vorarlberger Architektur Institut

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