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Historische Stätte | Kultur

Der Gasthof Löwen in Tschagguns

Gasthaus Löwen Tschagguns
Gasthaus Löwen Tschagguns
Gasthaus Löwen Tschagguns
Gasthaus Löwen Tschagguns
Gasthaus Löwen Tschagguns
Gasthaus Löwen Tschagguns
  • Der „Löwen“ in Tschagguns besteht – wie eine Inschrift über seinem Portal illustriert – zumindest seit dem Jahr 1500 als bedeutender Säumerstützpunkt mit Pferdestall und geräumigem Weinkeller sowie als zentral gelegenes Wirtshaus im Montafon. Der erste namentlich bekannte Inhaber der Gastwirtschaft war Kalixt Wintergrün, der hier ca. zwischen 1490 und 1560 lebte, wirkte und in diesem Zeitraum mehrfach ein offizieller Abgeordneter des Montafons und somit einer der einflussreichsten Männer des Tales war. Während des Dreißigjährigen Krieges, als die Habsburger mehrfach in Konflikte mit Graubünden verwickelt waren und auch das Montafon mehrfach von diesen Auseinandersetzungen unmittelbar betroffen war, fand 1636 im Löwen eine Zusammenkunft zwischen Graubündner Anführern und dem Unterhändler der Erzherzogin Claudia, dem Tiroler Kanzler Wilhelm Bienner, statt, um über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Franzosen bzw. die franzosenfreundlichen Bündner Politiker zu beraten. Bienner stellte über diese Geheimkonferenz beim Löwenwirt Benedikt Bertlin angeblich fest, dass sie „an einem gefährlichen Ort an der Grenze [stattfand] … [und] über Wege, die man bei Nacht mit gelegten Feuern weisen, ja ‚per forza di ferro‘ [mit Waffengewalt] vom Feind räumen musste [erreicht wurde]“.

    Auch in den ereignisreichen und wechselhaften Jahren der napoleonischen Kriege um 1800 trat der damalige Löwenwirt Mathias Drexel mehrfach in Erscheinung. Er wirkte über Jahrzehnte als hoher politischer Amtsträger im Montafon und prägte die Entwicklung des Tales im 19. Jahrhundert maßgeblich mit.

    Der Arzt und Schriftsteller Franz Josef Vonbun   erwähnte das Gasthaus in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts:

    „Von Schruns schlendern wir nach Tschagguns, das jenseits der Ill wunderschön gelagert und in einem viertel Stündchen zu erreichen ist. Die Strasse führt am linken Litzufer vorbei; vor der gedeckten Brücke, welche die Ill überspannt, steht links an der Strasse der Ill-Litzhof, von dem aus gesehen sich Tschagguns besonders lieblich ausnimmt. Auf dem Ausläufer einer mit dunkelgrünem Tannenwalde dicht bekleideten Hügelpyramide (Gristakopf), lagert sich eine Gruppe weissschimmernder Gebäude, die stattliche Pfarrkirche, unten daran der Pfarrhof, zwei Gasthäuser und das Schulhaus – alle Elemente bäuerlichen Daseins. Die links von der Kirche aufsteigende, laub- und mattengrüne, in der Mittagspitze endende Halde (Zigerberg) ist allenthalben häuserbesät, freundlich, voll Abwechslung in kleinen Bildern. Die Kirche, schön und gross mit einer Seitenkapelle, ist zugleich eine Wallfahrtskirche. Sie hat eine der besten und grössten Orgeln Vorarlbergs. Im Gasthause zum Löwen findet der Reisende ein reinliches, angenehmes Unterkommen.“

     

    Präsentiert von: Amt der Vorarlberger Landesregierung - Kultur
    Autor: Montafoner Museen

  • Öffentliche Verkehrsmittel:

    Verkehrsverbund Vorarlberg

    Anfahrt:

    von Bludenz über die B188


    Anfahrtsplaner

    Parken:

    vor dem Gasthof