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Aussichtspunkt | Sehenswürdigkeit

Blick auf den Piz Buin

Piz Buin
Gipfelkreuz des Piz Buins
Auf dem Gipfel des Piz Buins

Factbox

  • Piz Buin

    «Man kann hier die Gletscher nach Hunderten zählen», berichtet Eduard Amthor (1820–1884) über die Aussicht vom Piz Buin. Über die Gletscher hinaus reicht das Gipfelpanorama tatsächlich vom Dom im Wallis und den Berner Alpen im Westen bis zu den Ötztaler Gipfeln im Osten. Der Piz Buin ist mit einer Höhe von 3312 Meter schließlich auch der höchste Berg Vorarlbergs. In der ganzen Silvretta wird er nur vom Piz Linard (3410 Meter) und dem Fluchthorn (3399 Meter) überragt. Eduard Amthor, trotz angeborener Gehbehinderung ein begeisterter Alpinist, weiß aber auch von Flaschen zu berichten, die beim «Steinmannli» auf dem Gipfel zurückgelassen wurden. Und eine dieser Flaschen enthält Nachricht von den Erstbesteigern, dem St. Galler Kaufmann Johann Jakob Weilenmann (1819–1896) und dem Wiener Kaufmann Joseph Anton Specht (1828–1894) sowie ihren Führern, dem Paznauner Gamsjäger, Schmuggler und Schafhirten Franz Pöll (1818–1914) und dem hünenhaften Jakob Pfitscher seines Zeichens Viehhändler und Pächter der Alpe Großvermunt. Diese Truppe entbietet auf dem Gipfel nicht nur «den Nachfolgenden ihren Gruss», sondern vermerkt auch, dass sie am 14. Juli 1865 von der Alpe Großvermunt aus um zwei Uhr früh aufgebrochen ist und den Gipfel um halb elf Uhr erreicht hat. «Wetter magnifique.» Schon im Vermunt unten hat Weilenmann den Piz Buin bestaunt: «Während die anderen Höhen noch im Morgengrau liegen, glüht seine Stirn schon im Frührot; abends leuchtet er am längsten über dem dämmernden Tal.» Ihre schwache Seite, führt er aus, werde aber auch diese Bergspitze, diese «jungfräuliche Schöne», haben. Und Pöll schmiedet auch bereits Eroberungspläne. Ein nahezu amouröse Eroberung also, so eine Erstbesteigung … Den Piz Buin, diese jungfräuliche Bergschönheit, besteigt die Alpinistentruppe vom Großvermunt aus durch das Ochsental und über das Wiesbadener Grätle und die Buinlücke. Weilenmann erwähnt übrigens auch einen der damals wichtigsten Ausrüstungsgegenstände: die Schnapsflasche. Der kleine, aber bärenstarke Franz Pöll verbreitet denn auch schon im Vorfeld der Buin-Besteigung einen ziemlichen «Schnapsduft» um sich…

    Aber nicht nur die Ausrüstung hat sich seither verändert: Die Alp Großvermunt ist mittlerweilen im Silvrettasee versunken, die Gletscher sind geschrumpft. Und begangen wird der Piz Buin mit seinem Gipfel auf der schweizerisch-österreichischen Grenze heute meist von der Wiesbadener Hütte aus.

    Präsentiert von: Montafon Tourismus GmbH
    Autor: Julia Mangeng

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