Lech Zürs am Arlberg: Zu Gast im Weltgourmetdorf
Kulinarische Offenbarung
Im ehrwürdigen Zuger Schulhaus waren lange Zeit die Sennerei und die Schule untergebracht. Heutzutage sorgt Ausnahmekoch Max Natmessnig für ein kulinarisches Feuerwerk mit 19 (!) Gängen.
TEXT: CHRISTIAN HAAS
Was im Weltgourmetdorf so alles aufgetischt wird, kann sich wahrlich sehen, mehr noch: schmecken lassen. Eine Ess-Klasse für sich stellt das Gastro-Erlebnis „Rote Wand Chef’s Table“ im alten Zuger Schualhus dar. Zu Recht wurde es im Gault&Millau mit vier Hauben geadelt. Den „Chef’s Table“-Chef Max Natmessnig würdigten die Kritiker gar zum „Koch des Jahres 2022“. Die Kollegen des Falstaff, die für diese sehr ausschweifende Art des Live-Cooking-Events 98 von 100 möglichen Punkten vergaben, sehen das ähnlich und bezeichnen ihn als „kommenden besten Koch Österreichs, der Wunderdinge zaubert, für die man zuvor nach New York reisen musste.“ Da liegt doch das Dorf am Arlberg deutlich näher.
4 Hauben, 19 Gänge, 1 Weltklassekoch
Apropos nahe: Einmalig sind nicht nur die raffinierten Kreationen von Taube, Aal, X.O. Beef, King Crab und Co., sondern auch die persönlichen Kücheneinblicke. Schließlich sitzen die gerade einmal maximal 14 Gäste um eine XXL-Kochinsel, an der mit Highspeed flambiert, tranchiert, filetiert wird. Serviert wird ebenfalls, allein fünf wechselnde Weine, wahlweise fancy Drinks mit Pilzen oder Heidelbeeren. Für Abwechslung ist also reichlich gesorgt – und damit das Publikum auch selbst in Bewegung kommt, wird immer mal wieder der Ort gewechselt. Der Aperitif und die ersten Gänge werden eine Etage tiefer kredenzt, begleitet von interessanten Einblicken zu manch wenig alltäglichen Produkten. Wobei die Crew mehrmals betont, wie wichtig ihnen das Beziehen möglichst vieler regionaler Produkte ist. Die letzten Gänge werden dann erneut in den unteren Räumlichkeiten gereicht – inklusive exklusiver Tresterbrände, dem Finale eines in allen Belangen sinn-vollen Abends. Einziges Manko: Die drei Stunden vergehen viel zu schnell …