„Ski und Rodel gut“ heißt es in den Vorarlberger Wintersportgebieten, vor allem in den höhergelegenen wie im Montafon oder am Arlberg. Alternativen wie Wandern werden von den Gästen gut angenommen. Unter Touristiker:innen und Gästen ist die Stimmung entsprechend positiv. Aktuelle Studien zeigen: Die Reiselust in Deutschland, Österreich und den Niederlanden bleibt ungebrochen. Neben Urlaubern kommen auch wieder Geschäftsreisende – eine bedeutende Gruppe für den Tourismus im Rheintal.

Obwohl es Petrus im November und Dezember nicht gut mit den Wintersportgebieten im Alpenraum meinte, stimmten in Vorarlberg die Zahlen. Einige Anbieter machten aus der Not eine Tugend und boten Alternativprogramme abseits der Pisten an, etwa im Kleinwalsertal, Brandnertal oder Bregenzerwald. In letzterem wurden beispielsweise E-Bikes aus dem Winterschlaf geholt. Zahlreiche Gäste betrachteten ihre Urlaubsdomizile dadurch mit neuen Augen. Einigen gefiel das Biken oder Wandern so gut, dass sie im Sommer wiederkommen möchten.

Spontane Entscheidungen

Die höheren Lagen überraschten die Gäste mit ausgezeichneten Pistenverhältnissen. Die Unterkünfte sind auch in den Semester- und Osterferien gut gebucht. „Wir haben eine Situation fast wie vor vier Jahren, der letzten kompletten Vor-Corona-Wintersaison“, freut sich Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus. Freie Zimmer und Wohnungen gibt es für Kurzentschlossene aber noch. Eine genauere Einschätzung für den weiteren Verlauf der Saison sei jedoch kaum möglich, meint Christian Schützinger: „Der Trend zu immer kurzfristigeren Buchungen setzt sich fort. So werden im März und April die Schneebedingungen und das Wetter eine große Rolle spielen.“

Langsam kehren Urlauber:innen aus den Märkten jenseits des DACH-Raums wieder. Das gilt auch für Geschäftsreisende. Vor allem im Vorarlberger Rheintal zwischen Bregenz und Feldkirch spielt das MICE (Messen, Incentives, Conventions, Exhibitions)-Geschäft eine bedeutende Rolle. Es werden wieder mehr Seminare, Tagungen und Kongresse durchgeführt.

Zeit, Lust und Geld für Reisen weiterhin da

Auftrieb gibt der Branche eine Studie der Österreich Werbung in den Niederlanden, Österreich und Deutschland – Schlüsselmärkten für Vorarlberg. Im Dezember 2022 zeigte die Reisepotenzial-Studie, dass Zeit, Lust und Geld für Reisen ausreichend vorhanden sind, obwohl einige den Gürtel etwas enger schnallen müssen. Folglich gibt es mehr Buchungen in der günstigeren Nebensaison sowie in Unterkünften mit niedrigeren Preisen. Das Reisen an sich wird aber nicht infrage gestellt.

Diese Einschätzung bestätigt die „Deutsche Tourismusanalyse“ der Stiftung für Zukunftsfragen. 53 Prozent der Deutschen schränken sich im Alltag ein, um an den Urlaubsplänen festhalten zu können. Das Fazit der Studie auf den Punkt gebracht: „Reiselust statt Alltagsfrust“.

Grüne Energie

Im Tourismus spielen – wie in anderen Sparten – Energie und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Auch aus der Studie der Österreich Werbung geht hervor, dass eine geringe Umweltbelastung für Reisende ein wichtiges Entscheidungskriterium ist. Mit Lech Zürs am Arlberg lässt dabei eine bekannte Vorarlberger Destination aufhorchen. Zu vier bereits bestehenden Biomasseheizwerken ist nun ein neues Wasserkraftwerk in Zürs hinzugekommen. Gemeinsam versorgen sie fast alle Haushalte und Betriebe vor Ort – und das mit erneuerbaren Energieträgern. Im Jahr 2015 bereits setzte die Gemeinde ein Zeichen zum Stromsparen, als sie ihre Beleuchtung auf LED umstellte.