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Skitouren Gargellen © Josef Mallaun / Vorarlberg Tourismus

Hohe Reiselust trotz Omikron

Datum: 26.01.2022

Ein Rundruf bei Vorarlberger Gastgeber:innen zeigt: Über Weihnachten und Silvester war Hochbetrieb und die Aussichten für die nächsten Monate machen Mut. Trotz Pandemie ist die Sehnsucht nach einem Winterurlaub bei Gästen ungebrochen groß. Eine aktuelle Studie und Blitzumfragen in Deutschland belegen diese Einschätzungen.

Seit Montag, dem 24. Januar dürfen Gäste aus Großbritannien, Dänemark und den Niederlanden wieder nach Vorarlberg kommen. Ihre Länder sind nicht mehr als Virusvariantengebiete eingestuft. Für die Einreise gilt „2G plus“: Personen, die zweimal geimpft oder genesen sind, müssen an der Grenze einen aktuellen PCR-Test nachweisen. „Geboosterte“ (3. Stich) hingegen nicht; außerdem gilt ihr Impfzertifikat weiterhin für 270 Tage. 180 Tage sind es bei doppelt Geimpften. Vor Ort bleiben die Corona-Sicherheitsmaßnahmen streng, so sind weiterhin überall die 2G-Regel und FFP2-Maskenpflicht vorgeschrieben. Gäste erhalten alle wichtigen Reiseinformationen unter Sicher zu Gast in Vorarlberg.

Berggasthof Niedere, Andelsbuch © Markus Gmeiner / Vorarlberg Tourismus GmbH
Langlaufen Steinbock Loipe, Kleinwalsertal @Dominik Berchtold / Kleinwalsertal Tourismus eGen

"Unsere Gäste waren nach der Pause im Vorjahr wie ausgehungert nach Skifahren, man konnte es kaum glauben.“

Christoph Bantel, Hüttenwirt der Auenhütte im Kleinwalsertal

Überraschend guter Start

Erstaunlich unkompliziert findet Sonja Feurstein den Umgang ihrer Gäste mit den Corona-Regelungen. „Sie reisen bestens informiert an und kommen direkt mit der geöffneten App an die Rezeption“, erzählt die Managerin des neuen Alpstadt Lifestyle Hotels in Bludenz, das am zweiten Weihnachtsfeiertag seine Pforten für Urlaubs- und Geschäftsreisende öffnete. „Anfangs hatten wir gemischte Gefühle, ob sich an den vierten Lockdown im November bald der fünfte anschließt“, gesteht sie. Doch der Mut hat sich ausgezahlt: „Vorvergangenes Wochenende waren von unseren 63 Zimmern 58 besetzt. Die Buchungstendenz bleibt für die nächsten Monate „sehr, sehr positiv“. Unter der Woche kommen Business-Gäste, am Wochenende Skifahrer. Sie genießen es, an einem Tag beispielsweise ins Brandnertal zu starten und am nächsten ins Montafon. Mit Öffis ist der Transfer für sie übrigens kostenlos.

„Wie ausgehungert“

Weihnachten 2019 war in der Kleinwalsertaler Auenhütte eine sehr erfolgreiche Zeit, erinnert sich Christoph Bantel: „Aber heuer war es noch mal zwanzig Prozent stärker. Unsere Gäste waren nach der Pause im Vorjahr wie ausgehungert nach Skifahren, man konnte es kaum glauben.“ Dazu trug vermutlich bei, dass Deutschland das Kleinwalsertal nicht als Hochrisikogebiet einstufte. In der Auenhütte, direkt an der Talstation der Ifenlifte gelegen, kehren Tagestouristen und Übernachtungsgäste gleichermaßen ein. Die Betten des stylish-urigen Berghotels sind voll und bleiben es bis Anfang März. Derzeit ist der Tagesbetrieb deutlich ruhiger. Die Nachfrage Mitte Februar, in den Winterferien, kann Bantel nicht genau einschätzen. Hoch werde sie sicherlich. Wichtig ist dem jungen Wirt, insbesondere in solch stressigen Phasen fair mit seinen 30 Mitarbeiter:innen umzugehen. Der Mangel an qualifizierten Leuten in der Branche biete ihnen die Chance, künftig mehr wertgeschätzt zu werden.

Skigebiet Laterns Gapfohl (c) Sepp Mallaun - Vorarlberg Tourismus
Blick auf Lech im Winter © Sepp Mallaun / Lech Zürs Tourismus

„Geld, Zeit und Lust zum Reisen sind bei den deutschen Gästen vorhanden“

Carmen Breuss, Österreich Werbung

Ein Hoch auf die Stammgäste

„Die Gäste sind verunsichert, gerade was die Quarantäne-Regelungen bei Kindern angeht. Es kommen viele Buchungen, aber auch viele Stornos“, hat Ruth Tschofen festgestellt. Die Gastgeberin in der Pension Valbella (Partenen/Montafon) blickt auf einen Jahreswechsel mit vollem Haus zurück, danach war es sehr ruhig. Momentan zieht die Nachfrage zu den Wochenenden langsam an. Eine Prognose in Sachen Semesterferien fällt ihr schwer. Noch gibt es freie Plätze, doch viele melden sich sehr kurzfristig. Man müsse einfach flexibel sein. Ihr großer Pluspunkt: „Wir haben uns über Jahre viele Stammgäste aufgebaut, darüber sind wir jetzt sehr froh. Ihre Loyalität kommt uns zugute.“

Nach dem Jännerloch geht’s wieder aufwärts

Nur 20 Autominuten von Feldkirch entfernt liegt der Peterhof in Furx oberhalb des Rheintals. Der Betrieb wird in vierter Generation geführt. Mitte Dezember eröffnete er mit neuem Konzept, das Restaurantbetrieb und zehn hochwertige Chalets kombiniert. „Über Weihnachten waren die Chalets voll, derzeit ist die Belegung mäßig. Für Ende Februar erwarten wir viele deutsche und holländische Gäste“, erzählt Yvonne Deisl. Durchgängig sehr gut besucht ist das Restaurant. Ob man kurz oder lang bleibt, erlebenswert ist in jedem Fall der weite Panoramablick, der bei gutem Wetter über vier Länder reicht, von den Schweizer Gipfeln bis zum Bodensee.

„Geld, Zeit und Lust zum Reisen vorhanden“

„Die optimistische Stimmung in den Vorarlberger Betrieben bestätigt die Ergebnisse aus mehreren Erhebungen über den deutschen Markt“, erklärt der Vorarlberger Tourismusdirektor Christian Schützinger. Sowohl mehrere Blitzumfragen, die seit Dezember kontinuierlich durchgeführt wurden, als auch die Mitte Januar vorgestellte Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. zeigen ein großes Vertrauen in das Tourismusland Österreich und machen Gastgeber:innen Mut. „Geld, Zeit und Lust zum Reisen sind bei den deutschen Gästen vorhanden“, lautet die Schlussfolgerung von Carmen Breuss, die bei der Österreich Werbung für die deutschsprachigen Länder zuständig ist.

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