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Entspannen im Hotel Adler, Au © nussbaumerphotography / Hotel Adler & Rössle GmbH

Energie sparen beim Energie tanken

Datum: 3.11.2022

Vorarlberg bietet seinen Gästen nicht nur traumhafte Landschaft, passionierte Gastgeber:innen und regionale Köstlichkeiten. Das Urlaubsland lädt diesen Winter auch zum Energiesparen ein. Mit kreativen Ideen unterstützt die ganze Tourismusbranche das Ziel, österreichweit 11 Prozent Strom einzusparen. Mit Hilfe der Besucher:innen könnten es auch noch ein paar Prozentpunkte mehr werden.

Österreichs Tourismus hat Erfahrung im Energiesparen: „Von 2008 bis 2019 konnten die Nächtigungen um rund 20 Prozent gesteigert und der Energieverbrauch um 44 Prozent gesenkt werden“, sagt die Geschäftsführerin des Umweltbundesamtes. Der Anteil an erneuerbaren Energien hat sich im selben Zeitraum von 36 auf 54 Prozent erhöht. Nichtsdestotrotz ist die aktuelle Energiekrise Anlass, die Bemühungen nochmals zu intensivieren.

Beherbergung und Gastronomie: Dosierte Wärme und innovative Ideen

Ein Grad weniger Raumtemperatur senkt die Heizkosten um sechs Prozent. „Wir hatten die bisher auf 22,5 Grad eingestellt und versuchen es jetzt mit 20 Grad“, sagt Peter Heine vom Hotel Schwärzler in Bregenz, wo man schon jetzt klimaneutral nächtigen kann. Natürlich müsse kein Gast frieren und man wird entsprechend reagieren, wenn die Temperaturen nachhaltig sinken, betont der Gastgeber.

Lediglich 9,13 kg CO2 verbraucht eine Nacht im Hotel Mondschein in Stuben am Arlberg – 80 Prozent weniger als in einem konventionellen 4-Sterne-Hotel. Der Umwelt zuliebe gibt es heuer einen „Swimming Pool“ nur an der Bar, dafür mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz beheizte, stromlose „Hot Tubs“. Statt einer herkömmlichen Minibar gibt es in den 35 Zimmern schon seit Jahren eine klimafreundliche Alternative, emissionsfrei samt erlesenem Wein und den passenden Gläsern.

„Wir sind stolz auf die Eigeninitiative unserer Gastgeber:innen“, freut sich Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus. „Zudem erhalten alle Betriebe Checklisten mit schnell umsetzbaren Energiespartipps, etwa die Kontrolle der Temperatur bei Kühlgeräten.“ Auch Förderungen sind an Auflagen geknüpft: Wer einen Energiekostenzuschuss der Bundesregierung will, muss auf Heizstrahler im Gastgarten und Außenbeleuchtung in der Nacht verzichten.

Hotel Schwärzler Bregenz-Suite (c) Hotel Schwärzler GmbH-Christine Andorfer
Hotel Mondschein, Bar im Zimmer (c) Alexander Lohmann - Hotel Mondschein

„Wir sind stolz auf die Eigeninitiative unserer Gastgeber:innen."

Christian Schützinger, Geschäftsführer Vorarlberg Tourismus
Seilbahnen: Leichte Entschleunigung und alternative Energiequellen

In mehr als 30 Skigebieten bietet Vorarlberg über 1000 Pistenkilometer. Die insgesamt knapp 300 Bahnen und Lifte bieten Einsparungspotenzial: „Wenn wir die Fahrgeschwindigkeit um einen Meter pro Sekunde reduzieren, kann 15 Prozent Energie eingespart werden“, kündigt Seilbahn-Sprecher Andreas Gapp an. Auf die Sitzheizung müssen die Gäste heuer verzichten und die Beschneiungsanlagen werden, so Gapp, „verstärkt dann laufen, wenn es der Gesellschaft nicht ‚weh‘ tut – und zwar in der Nacht.“ So wollen die Seilbahnen ihren Beitrag zur Mission 11 leisten. Die Energiegewinnung mit Erdwärme, Solarthermie und Photovoltaik und alle weiteren Nachhaltigkeitsanstrengungen haben die Seilbahnen auch transparent dokumentiert.

Der Beitrag der Gäste

Vorarlberg setzt in der Tourismusstrategie 2030 auf Nachhaltigkeit. Dazu können auch die Gäste beitragen, indem sie die Angebote für sanfte Mobilität bei der An- und Abreise nutzen. Wenn es um ökologische Folgen des Tourismus geht, sind An- und Abreise sowie die Fortbewegung im Urlaubsland entscheidende Faktoren. Belege dazu lieferte das Umweltbundesamt in einer früheren Untersuchung, in der die Mobilität berücksichtigt wurde. Das Ergebnis: Die Wahl des Verkehrsmittels für die An- und Abreise ist weitaus bedeutender als die Aktivitäten am Urlaubsort und die Art der Unterkunft. So senken zum Beispiel Winterurlauber:innen ihren CO2-Ausstoß um mehr als zwei Drittel, wenn sie mit der Bahn anstatt mit dem eigenen Auto nach Österreich anreisen.

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